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21.10.2020 / 15:02

Anthroposophie in der Öffentlichkeit

Ein Gespräch mit Vertreter*innen der Landesregierung Baden-Württemberg

mit Matthias Niedermann

Matthias Niedermann

Immer wieder von Neuem werden die Anthroposophie und Rudolf Steiner mit Rassismus, Antisemitismus und jüngst auch mit Staatsfeindlichkeit in Verbindung gebracht – trotz vieler fundierter schriftlicher Gegendarstellungen von anthroposophischer Seite. Diese Anschuldigungen haben im Zuge der Corona-Krise einen neuen Höhepunkt erreicht mit einer Reihe von extrem kritischen Beiträgen in einigen deutschen Leitmedien. Was liegt hier vor? Wie kann dieser Situation wirksamer begegnet werden?

Dies war Anlass für ein Gespräch am 7. Oktober 2020 im Rudolf Steiner Haus Stuttgart. Zu Gast waren Dr. Michael Blume, Beauftragter gegen Antisemitismus der Landesregierung Baden-Württemberg, und Lisa Stengel, Leiterin des Referats für Bekämpfung Antisemitismus, Projekte Nordirak, Wertefragen, Minderheiten. Sie beleuchteten mit Vertreter*innen der anthroposophischen Bewegung sowie dem Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland (AGiD) die Lage. Nach Einschätzung von Dr. Blume suchten die Menschen in der Vergangenheit bei Pandemien immer nach Schuldigen. Im Kontext der Corona-Pandemie stünden, so sein Eindruck, Anthroposophen in Deutschland besonders im Fokus. Zudem erreichten ihn „immer öfter Anfragen zum Thema Anthroposophie und Rassismus – nicht nur von Medien, sondern auch von Politikern.“

Thema im weiteren Gespräch war u. a. die deutliche Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild. So sei die Außenwahrnehmung der Anthroposophie tendenziell von Klischees durchzogen und die Selbstwahrnehmung geprägt von einem Mangel an Bewusstsein über die eigene Wirkung in der Öffentlichkeit. Konsens war, dass heute die Publikation von gedruckten Texten allein für die Aufklärung nicht ausreiche. „Vielleicht würde ein Podcast helfen, in dem man einen kritischen und wertschätzenden Diskurs zu strittigen Fragen führt“, meinte Dr. Blume und berichtete von seinen Erfahrungen mit diesem Medium. Eine weitere Möglichkeit wäre die Beteiligung an den Feierlichkeiten zu 1700 Jahre jüdischen Lebens mit Podiumsgesprächen, die z. B. das Verhältnis der Anthroposophie zur jüdischen Mystik untersuchen oder sich mit den Rassismus- und Antisemitismusvorwürfen auseinandersetzen könnten. Laut Dr. Blume war auch Rudolf Steiner im Umfeld des „Vereins zur Abwehr des Antisemitismus“ tätig. Daran könne man doch anknüpfen. Es sei wichtig, solche verbale Beiträge auf einer Website zu sammeln, denn heute brauche es einen „crossmedialen“ Ansatz, um die Auseinandersetzung zu dokumentieren.

Große Sorge bereitete allen Anwesenden die Spaltung der Gesellschaft, die durch die aktuelle Situation offenbar verschärft wird. Die Radikalisierung von Meinungen verbunden mit verbalen Eskalationsdynamiken habe in der Vergangenheit – z. B. in der Flüchtlingskrise – teils sogar zu gewalttätigen Handlungen geführt. „Dringend notwendig ist, dem Wirrwarr einer solchen sich verselbstständigenden Dynamik durch Aufklärungsarbeit entgegenzuwirken“, beschrieb Angelika Sandtmann vom Vorstand der AGiD die Situation.

Die Anthroposophie ist eine humanistische und weltoffene Spiritualität, die sich auf der Grundlage eines kritischen Denkens mit wissenschaftlichen Forschungsergebnissen aktiv auseinandersetzt und diese um ganzheitliche Perspektiven erweitert. „Zudem setzt sich die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland aktiv für eine gerechte, diskursive und solidarische Gesellschaftsgestaltung ein. Wir distanzieren uns von jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und Staatsfeindlichkeit“, so die Haltung von Michael Schmock, Generalsekretär der AGiD.

Der Vorstand der AGiD hat beschlossen, dieses Thema gründlich anzugehen. „Wir wollen mit Kritik konstruktiv umgehen“, betonte Michael Schmock. Perspektivisch geht es darum, den Raum des gesprochenen Worts zurückzugewinnen, die kritisch-konstruktive Auseinandersetzung zu suchen und sich z. B. mit Veranstaltungen in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen. Ein herzlicher Dank gebührt Lisa Stengel und Dr. Michael Blume für die in diesen so heiklen Fragen offene und wertschätzende Zusammenarbeit.

Matthias Niedermann, AGiD – Assistent des Vorstands

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