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Wie spricht Gedankenklarheit?

Fabian Warislohner zu seiner von der AGiD geförderten Forschung „Geisteswissenschaftliche Vertiefung der Gewaltfreien Kommunikation als Erkenntnisprozess“

von Sebastian Knust | 18.12.2020
Fabian Warislohner

Sebastian Knust: Warum hast Du Dein Thema gewählt, was interessiert Dich daran?

Fabian Warislohner: Ich wollte zwei Themen in ein Gespräch bringen, die in meiner eigenen Biographie bisher eher unvermittelt nebeneinanderstanden: Anthroposophie und Gewaltfreie Kommunikation (GFK). Dabei lassen sich beide als Beitrag zur Ich-Entwicklung des Menschen verstehen, was immer auch eine antisoziale Angelegenheit ist. Denn die GFK, wie Marshall Rosenberg sie beschrieben hat, sucht gerade nicht oberflächlich nach Kompromissen oder Lösungen, sondern fragt: Was brauche ich? Und kann ich das so kultivieren, dass ich die Freiheit anderer vollends anerkenne? Kann ich ein ‚Nein‘ meines Gegenübers etwa als Ausdruck seines Ichs, seines freien Wollens ansehen?

SK: In welchem Zusammenhang steht Dein Thema mit der Anthroposophie?

FW: In der GFK bedeutet ‚Denken‘ nur ‚kaltes‘, verstandesmäßiges Denken; das ist von den Schriften Rudolf Steiners aus geblickt zu wenig: Steiner beschreibt, dass wir im Sozialen schlafen, aber auch, dass wir unser Denken aktivieren müssen, um wieder zu uns zu kommen. Denn sonst hätten wir nur noch ein schlafendes ‚Wir‘, keine Individuen. Ich frage also: Wie geht Gedankenklarheit, welches Denken braucht das Soziale? Dabei wird die GFK gerade in der anthroposophischen Bewegung als schematisch und floskelhaft angesehen – damit wäre sie keine angemessene Weise, Individualität zu denken. Ich frage, wie ehrliche, empathische Kommunikation ein geistig verantwortetes Ideal werden kann – in einer Zeit, wo wir von abstrakten Kommunikations-Techniken geradezu überschwemmt werden.

SK: Hast Du durch die Beschäftigung mit Deinem Thema schon interessante Ideen oder Perspektiven gefunden? Möchtest Du eine oder mehrere mit uns teilen?

FW: Bisher wurde mir vor allem bedeutsam, wie Rudolf Steiner in Anknüpfung an die neukantianische Erkenntnistheorie das menschliche Erkennen differenziert hat. Damit lässt sich eine ‚Prozess-Sprache‘ wie diejenige der GFK verstehen, etwa wenn dort zwischen einer konkreten ‚Strategie‘ und einem dahinter stehenden ‚Bedürfnis‘ unterschieden wird. Ist das letztlich nichts anderes als der Aufruf zur Entmischung von Vorstellung und Begriff? Doch ist es auch mit dem ‚Bedürfnis‘ noch nicht getan: Unter dem Stichwort ‚moralische Phantasie‘ fragt Steiner, wie ich zu den Begriffserlebnissen im Ich entsprechende Vorstellungen in der Seele ausbilden kann, die alltagstauglich und überhaupt erst ‚wirklich‘ werden können. Wie kommt mein Wollen in die Welt? Und wie kann es ein Wollen werden, das die sozial-seelische Not der Gegenwart überwindet? Wenn jemand hierzu etwas beitragen möchte, melde man sich gerne bei mir: fabian.warislohner@posteo.de

SK: Vielen Dank für Deine Antworten.

 

Fabian Warislohner, geboren 1991, hat Philosophie und Volkswirtschaftslehre (B.A.) in Bayreuth und Philosophie (M.A.) in Bernkastel-Kues studiert, für netzpolitik.org in Berlin und für eine Bürgerrechtsorganisation in Brüssel gearbeitet. Er ist assoziierter wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar der Kueser Akademie für Europäische Geistesgeschichte, begleitet die Studiengangsinitiative "Selbstbestimmt studieren" und bloggt auf denkortreiniger.in.

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