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Eine Tür zu Lebensfragen

Die Karma-Tagung 2022 – ein persönliches Resümee.

von Christine Rüter | 20.07.2022
Szenen aus den "Mysteriendramen" bei der "Karma-Tagung" | Foto: S.Knust

Im Zusammenhang mit der diesjährigen Mitgliederversammlung stand unsere Jahrestagung, welche „Karma-Erkenntnis – Karma-Praxis“ zum Thema hatte. Ich muss gestehen, dass ich etwas zurückhaltend auf diese Tagung zuging. Das Thema „Reinkarnation und Karma“ gehört zu meinem Leben dazu; es war mir nie fremd. Das Märchen „Frau Holle“, welches dieses Thema zum Inhalt hat, gehörte als Kind zu meinen Lieblingsmärchen. Als Lehrerin versuchte ich diese Dimension in meinen Unterricht miteinzubeziehen, als Heilpraktikerin versuche ich es ebenso. Aber darüber mit anderen Menschen zu sprechen, fühlte sich für mich unbehaglich an. Ich witterte die Gefahr des Spekulativen. Kurz: ich war skeptisch.

Die Tagung begann, sie wurde von ungefähr 160 Teilnehmern besucht. Steffen Hartmann spielte einen musikalischen Auftakt auf dem Flügel. Verschiedenste Stücke von Bach bis in die Moderne wurden im Verlaufe der zwei Tage von ihm vor und nach jedem Plenum gespielt und eingeleitet. Die Einleitungen waren solcher Art, dass ich als Zuhörer nicht die gewohnte, satte „Konzertträumer-mentalität“ leben konnte. Ich musste anders zuhören, wurde ein wenig wachgerüttelt. Eine gute Grundlage für neue Eindrücke und Denkansätze.

Ein weiteres Element, welches die gesamte Tagung begleitete, waren die sozial-künstlerischen Übungen von Katja Schultz. Mit wenigen Anweisungen gelang es ihr, dass ich meine Sitznachbarn nicht wie gewohnt von außen betrachtete, sondern sich die Möglichkeit eines zu entdeckenden Geheimnisses eröffnete. 

Am Abend stellten sich die Referenten und Arbeitsgruppenleiter vor. Sie hatten alle interessante Üb- oder Arbeitsansätze. Trotzdem wurde ich wieder an mein Unwohlsein erinnert. Ob mir das nicht zu nah kam, so fragte ich mich. Ich überlegte, ob es nicht eine kleine Fluchtmöglichkeit für mich gäbe. Ich könnte ja vielleicht zwischendurch wichtige Gespräche führen oder auch einfach spazieren gehen. Aber das ließ sich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Also entschied ich mich doch für eine Arbeitsgruppe und ging zu den angebotenen Impulsvorträgen.

Im Verlaufe der zwei Tage gab es die unterschiedlichsten Referate. Ich staunte, welche Blickwinkel möglich sind, will man sich der Karma-Erkenntnis und Karma-Praxis nähern: da gab es den geschichtlichen Blick, den Blick auf den Menschen zwischen karmischer Notwendigkeit und Freiheit, wie Widerstandskräfte unser Leben und Schicksal gestalten, wie innere Bilder uns zu uns und unseren Aufgaben führen können, dass wir Teil eines Menschheitsschicksals sind und natürlich individuelle Zugänge zum eigenen Schicksal und der eigenen Aufgabe.

Der zentrale Ansatz der Tagung war das Üben. In zwölf Gruppen gab es die Gelegenheit, sich durch unterschiedlichste Ansätze ein Verständnis für Schicksalszusammenhänge im eigenen Leben, der Mitmenschen und der Menschheit zu nähern. “Meine“ Gruppe ließ mich endgültig die Rolle des skeptischen Zuschauers verlassen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass sich mir in zwei Mal eineinhalb Stunden eine Tür zu einer meiner Lebensfragen öffnen könnte, die mich schon sehr lange begleitet hatte. Aber so war es!

Szenen aus den Mysterien-Dramen wurden am zweiten Abend vom Projekt-Ensemble der Goetheanum Bühne unter Leitung von Gioia Falk gezeigt. Schicksalszusammenhänge durch Schauspiel und Eurythmie zum Ausdruck gebracht, eröffneten einen ganz anderen Blickwinkel auf Karma- und Schicksalsfragen. Persönliche Lebensfragen- und Hürden wurden durch die Kunst zu etwas Allgemein-Menschlichem erhöht.

Der im letzten Plenum aufgeworfene Gedanke, dass der Blick auf karmische Zusammenhänge ein Hinweis auf das Übernehmen von Verantwortung für die eigenen Taten und damit auch für eine soziale Zukunft sein können, schien mir schlüssig. Mir wurde klar, dass das anfängliche Fremdheitsgefühl den Tagungsansätzen gegenüber mit meiner Fremdheit mir selbst gegenüber zu tun hatte. Ich bin dankbar, dass mir durch diese Veranstaltung ermöglicht wurde, dass ich mit mir selbst ein wenig vertrauter werden konnte.

Christine Rüter | AGiD, Vostandsmitglied

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