Suche Mitgliedschaft Spenden

Volltextsuche

 
  • AGiD.Aktuell
    • Alle Beiträge
    • Aus den Zeitschriften
    • Forschungsförderung
    • Junge Anthroposophie
  • Anthroposophie
    • Was ist Anthroposophie?
    • Bewegung
    • Goetheanum
    • Rudolf Steiner
    • Anthroposophie im Gespräch
    • Zeitschriften & Medien
    • Veranstaltungen
  • Gesellschaft
    • Mitglied werden
    • Junge Anthroposophie
    • Fördermitgliedschaft
    • Aufgaben und Ziele
    • Fähigkeitsbildung
    • Forschungsförderung
    • Zusammenarbeit
    • Menschen und Organisation
    • Finanzen und Spenden
  • Kontakt
    • Geschäftsstelle
    • Stellenangebote
    • Arbeitszentren
    • Zweige
    • Netzwerk
< nächster Eintrag
vorheriger Eintrag >

Sinn und Gesinnung im demokratischen Denken | Spuren auf dem Weg zur Weihnachtstagung

Erschienen in Anthroposophie Vierteljahresschrift zur anthroposophischen Arbeit in Deutschland | W E I H N A C H T E N 2 0 2 5 / N R . 3 1 4

von Uwe Werner | 12/16/2025

Demokratie und Christuswirken
Dass Rudolf Steiner während der Weihnachtstagung 1923/24 wie selbstverständlich die zukünftigen Mitgliederversammlungen als Delegiertenversammlungen vorsah und den Vorstand als nicht gewählt bezeichnete, war für mich Anlass, seinem Verständnis demokratischen Denkens nachzugehen.[1] Wie ist darin die Tatsache zu bewerten, dass Individuen immer auch seelischgeistige Qualitäten ihres Volkes in sich tragen? Von den Perspektiven, die sich daraus ergeben haben, berichte ich hier. So ergab sich für mich die These, dass die gesellschaftlich offene, freiheitliche Form der Demokratie eng mit dem Christusimpuls verbunden ist. Christusimpuls, hier nicht als persönliches Glaubensbekenntnis verstanden (wogegen nichts gesagt wird), sondern als eine wirkende Kraft, die als solche gar nicht immer ausdrücklich benannt zu werden braucht, und doch in Gedanken und Taten erkennbar ist.

Noch im ersten Goetheanumbau, am 23. Dezember 1922, wenige Tage vor dessen Zerstörung durch Brandstiftung in der Silvesternacht, und auf den Tag ein Jahr vor Beginn der Neugründung der Anthroposophischen Gesellschaft, verdeutlicht Rudolf Steiner, was er unter dem «demokratischen Charakter» der Weihnachtsmysterien-Feier versteht. Was die Menschen in der neueren Zeit eigentlich zu Menschen mache, sei der innere Gedankenbesitz. Das Weihnachtsmysterium werde nur dann in seinem Lichte gesehen, wenn der eine mit dem andern ein Gemeinschaftliches erlebe, nämlich das Gleichwerden der Menschen gegenüber dem Wesen, das als Sonnenwesen auf die Erde heruntergestiegen ist.[2]

Im Erleben dieses Gleichwerdens der Menschen gegenüber dem Christuswesen zeichne sich ab, was ein Jahr später in der Weihnachtstagung zu einer radikalen Wende wird: Die Bedeutung des Christuswesens kommt nicht mehr als Beschreibung zur Geltung, sondern als unmittelbares gemeinsames Erleben. Der heutige Mensch empfinde sich als selbständig denkendes Wesen – ein egoistischer Zug –, anerkenne aber gleichzeitig die anderen Menschen darin als ihm wesensgleich – ein altruistischer Zug. Dieses «Gleichwerden» werde durch eine Beziehung zum Christus möglich. Ohne einen expliziten Bezug zu Christus, der aber wie ein Unterton mitschwingt, formuliert Steiner 1918 in einem Zusatz zur Neuausgabe von «Die Philosophie der Freiheit» das Gleichwerden der Menschen gegenüber dem Wesen, das als Sonnenwesen auf die Erde heruntergestiegen ist, und hält diese Polarität für ein menschenwürdiges Menschsein dann für möglich, wenn sich die eigene Freiheit dem Verstehen der Freiheit des anderen öffnet: «Leben in der Liebe zum Handeln und Lebenlassen im Verständnisse des fremden Wollens.» Der Freie lebe in dem Vertrauen darauf, dass der andere Freie mit ihm einer geistigen Welt angehört und sich in seinen Intentionen mit ihm begegnen werde. Es komme letztlich auf die Gesinnung, auf die Seelenverfassung an, durch die der Mensch in seinem Sich-Erleben unter von ihm geschätzten Mitmenschen der menschlichen Würde am meisten gerecht werde.[3] Hier antwortet Steiner auf die Frage, aus welcher Gesinnung die demokratische Rechtsgestalt im Miteinander der in ihr Wirkenden erfüllt werden kann. Darin sehe ich – vielleicht im goetheanistischen Sinne – ein prozessuales Geschehen: Aus der Polarität der sich gegenüberstehenden Menschen entsteht nicht als Kompromiss, sondern metamorphoseartig als Steigerung das gemeinsam Errungene, in dem hier gemeinten Sinne: das gemeinsame Recht.

Die beiden folgenden Äußerungen Steiners aus den Jahren 1920 und 1922 gehören zu den Spuren, denen ich nachging, weil sie explizit nennen, was Steiner unter «Sinn» und «Gesinnung» der demokratischen Rechtsgestalt verstand.

Im November 1920 in Stuttgart betont er, dass es sich um eine Gesinnungsfrage handele, nämlich, dass sich das Recht auch als ein Lebendiges erweisen müsse, «wenn die Menschen in der richtigen Weise ihr Verhältnis von Mensch zu Mensch fühlen». Das aber sei nur dann möglich, wenn «der Christusgeist die Menschen durchdringt.»[4]

1922, anlässlich des öffentlichen Kongresses in Wien, unterstreicht er, dass es «keine abstrakte allgemeine Festsetzung des Rechts mehr geben könne», sondern nur «die Möglichkeit, dass sich Menschen, die in irgendeiner sozialen Gemeinschaft stehen, miteinander verständigen.». Da stehe «der Mensch als soziales Wesen neben seinen anderen Menschen im Gebiete des Schaffens, damit ein Leben, das den Entwicklungssinn der Menschen in die soziale Ordnung hineingießen will, zustande kommt. Das ist eben der demokratische Sinn».[5]

Die christlichen Ursprünge – Paulinisches Christentum
Rudolf Steiner bemerkt in dem genannten Vortrag vom 23. Dezember 1922, dass dieses Gleichwerden der Menschen im Angesicht des Christus in den ersten Jahrhunderten als besonders bedeutsam empfunden wurde.

Das ist ein Hinweis auf das Wirken des Apostels Paulus, auf den er immer wieder, nicht zuletzt schon in seinen Kölner Vorträgen im Dezember 1912, im Gründungsmoment der ersten Anthroposophischen Gesellschaft, zu sprechen kommt. Hier zeigt er anhand der Bhagavad Gita und der Paulusbriefe, wie entscheidend das paulinische Wirken im Wendepunkt von der alten Spiritualität hin zu der zukünftigen Geistigkeit war.[6]

Durch sein Erlebnis vor Damaskus wurde Paulus von einem Verfolger der Christen zu einem verfolgten Christen. Er war dem Christus in seiner irdischen Inkarnation nicht begegnet. Nun schaute er den Auferstandenen gegenwärtig, ohne dessen physische Leiblichkeit. Er schaute diese Wirklichkeit nicht mit den Augen, die seiner eigenen physischen Leiblichkeit angehörten. Aus diesem Geschehen ergab sich für ihn die Erkenntnis, dass die Beziehung zu Christus unabhängig von der ethnischen – physischen – Herkunft ist, anders gesagt: dass Christus für jeden Menschen, das heißt für alle Menschen gekommen ist und immer als gegenwärtig erlebt werden kann. Dies wurde zum entscheidenden Motiv seines Wirkens. Er bezeichnet sich selbst als Apostel der heidnischen Völker. So formulierte er beispielsweise: «Ich bin ja zum Apostel der heidnischen Völker geworden, und ich preise den mir aufgetragenen Dienst. Vielleicht, dass ich dadurch doch auch diejenigen, die meines Blutes sind, aufrüttle und einigen von ihnen zum Heil verhelfe.»[7] «Denen aber, die den Geistesruf vernehmen, seien sie Juden oder Griechen, verkünden wir Christus als Gotteskraft und als Gottesweisheit.»[8]

«Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt den Christus angezogen. Da gibt es nicht mehr Juden oder Griechen, auch nicht mehr Knechte oder Freie, nicht mehr Mann oder Frau: Ihr seid alle eines in dem Christus Jesus.»[9]

«Der Segen, den Abraham empfing, sollte allen Völkern, auch den heidnischen, durch Jesus Christus zuteilwerden.»[10]

Es gehörte viel Mut und Leidenskraft zu dieser Mission. Denn die Taufe war ein Abfall von der traditionellen Volksreligion. Das war Verrat am herrschenden Glauben. Die Getauften und ihre Gemeinschaften (Gemeinden) wurden nicht nur im hebräischen Volk verfolgt. Zwar war die Reinheit des Blutstroms im hebräischen Volk für das erwartete Kommen des Messias, der Inkarnation des Geistwesens in der Leiblichkeit des Jesus von Nazareth, sozusagen unabdingbar. Daher auch der «Beweis» durch die beiden Stammestafeln der Evangelien. Aber Christus wurde gerade nicht zum Volksgott des hebräischen Volkes. Ein eigenes göttliches Wesen zu verehren, war noch in jeder ethnischen Gemeinschaft üblich. Christus war für jeden Menschen und in diesem Sinne über alle bestehenden Religionen hinaus für die Menschheit gekommen.[11] Die Beziehung zu ihm war ein erster Schritt der Befreiung des Individuums aus dessen Verhaftet-Sein in einer ethnisch bedingten Volksreligiosität, die der untergehenden Mysterien-Kultur angehörte. Christus öffnete den Weg zu den neuen Mysterien, nicht zuletzt durch das Wirken von Paulus, dem in diesem Sinne modernsten Apostel.

Die Kraft des Urchristentums – oder vielleicht besser – die Urkraft des Christentums erscheint in dieser dreifachen Freiheit als die persönliche, frei gewählte geistig-seelische Orientierung, die sich aus der ethnischen Herkunft löst und damit auch zum Quellort neuer, frei gebildeter Gemeinschaftsformen wird, in denen die Gleichgesinnten um gegenseitiges Verstehen ringen und einander stützen und helfen. Ich möchte das als ein erstes Aufleuchten eines bis in die weite Zukunft reichenden Impulses zur Menschenwürde bezeichnen.

Wie die Apostelgeschichte zeigt, wurden diese Gemeinschaften zu Oasen inmitten der hebräischen oder heidnischen Bevölkerungen des östlichen Mittelmeerraums – Griechenland, Kleinasien und Vorderer Orient bis zu den Katakomben in Rom, immer bedroht und verfolgt.

Mir ist aufgefallen, dass die Freiheit, sich für Christus zu entscheiden, in den ersten Jahrhunderten von dem erwachsenen Menschen getroffen wurde. Später verschwand diese Freiheit insofern, als die Taufe schon wie selbstverständlich am Neugeborenen vollzogen wurde. Mit dem demokratischen Denken des 18. Jahrhunderts tritt diese Freiheit wieder in Erscheinung, wenn auch in neuem Gewande.

Darüber hinaus handelte es sich offensichtlich schon in diesen ersten Zeiten um die Frage nach dem Verhältnis von Individuum und Volk, die sich auf dem damals entscheidenden religiösen Gebiet stellte.

Hinweise Steiners zur Bedeutung des paulinischen Denkens aus den Jahren 1910 bis 1912, Gründungszeit der ersten Anthroposophischen Gesellschaft 1912/13
Schon während der sich immer deutlicher abzeichnenden Loslösung von der Theosophischen Gesellschaft suchte Rudolf Steiner im Zusammenhang mit paulinischem Denken nach gesellschaftlichen Formen.

1910 weist er auf die Bedeutung hin, die das paulinische Denken für sein eigenes philosophische Werk hatte, das er 1892 und 1894 – 18 Jahre zuvor – redigiert hatte: Eine Erkenntnistheorie im paulinischen Sinne könne nur sagen, «es liegt an Dir, Mensch, du bewirkst durch das, was du jetzt bist, eine unrichtige Wirklichkeit. Du musst selbst einen Prozess durchmachen. Dann verwandelt sich Dir die Maja in Wahrheit, in die geistige Wirklichkeit! – Die Erkenntnistheorie auf paulinische Basis zu stellen, war die Aufgabe meiner beiden Schriften ‹Wahrheit und Wissenschaft› und ‹Die Philosophie der Freiheit›. Diese beiden Bücher stellen sich hinein in das, was die große Errungenschaft der paulinischen Auffassung vom Menschen ist in der westländischen Welt»[12]. Olivier Coutris, ein Kenner des Altgriechischen, wertet in seiner profunden Recherche das paulinische Denken geradezu als eine frühe «Philosophie der Freiheit».[13]

Im Vormonat der Gründungsbewegung hin zu einer Anthroposophischen Gesellschaft, am 18. November 1912 in Hannover, fasste Rudolf Steiner die Gegenwärtigkeit und Erfahrbarkeit der Christuswesenheit für alle in folgenden Worten zusammen: «Paulus hat verkündet: Christus ist gestorben auch für die Heiden. – Verstehen aber muss die Menschheit, dass der Christus gekommen ist nicht für ein bestimmtes Volk, für eine bestimmte, beschränkte Zeit, sondern für die gesamte Erdbevölkerung, für alle. Und dieser Christus, er hat seine Phantomkeime in jede Seele gestreut, und der Fortschritt wird nur darin bestehen, dass die Seelen sich ihrer bewusst werden.»[14]

Im Dezember 1912 redigierte Rudolf Steiner den «Entwurf der Grundsätze einer Anthroposophischen Gesellschaft». Eine brüderliche Gesinnung, wie sie Paulus in seinen Briefen so unablässig fordert, unterstreicht Rudolf Steiner in dem ersten von drei Leitsätzen als Bedingung wahrer Geistesforschung, weil damit die üblichen trennenden Gegensätze von Glauben, Nation, Stand und Geschlecht überbrückt werden können. Dass der Christusimpuls als menschheitlich begriffen werden kann, sah er in der Möglichkeit, dass dieser als Forschungsergebnis so zur Geltung gebracht wird, dass ihn «jeder Anhänger eines Religionsbekenntnisses annehmen kann, nicht etwa nur der christliche Bekenner».[15]

Entscheidend für den hier verfolgten Gedanken ist, dass insbesondere durch das paulinische Wirken die Anerkennung des spirituellen Ich-Wesens eines jeden Menschen als Christustat und Christushaltung begriffen werden kann. Jedenfalls öffnet sich in diesen ersten Jahrhunderten ein Spannungsverhältnis zwischen Individuum und Volk, das zuvor – in den untergehenden alten Mysterien – nicht vorhanden war. Erst in den Zusammenhängen der Neuzeit tritt es wieder deutlich auf und dauert bis in die Gegenwart.

Bis dahin war es jedoch noch ein weiter Weg für Christentum und Demokratie. Er beginnt mit einem Einschnitt im 4. Jahrhundert, der sich in einen gewissen Gegensatz zu der für die ersten drei Jahrhunderte charakteristischen Entwicklung setzt.

Ein scheinbares Paradoxon: Explizites Christentum und implizites Christuswirken
Die Schlacht Konstantins gegen Maxentius an der Milvischen Brücke vor Rom im Jahr 312 entschied das Schicksal Europas. Konstantin träumte, er werde die Schlacht gewinnen, wenn er das Monogramm Christi seinen Heeren vorantragen lasse. Es kam so. Das Christentum wurde Staatsreligion und zur herrschenden Macht in Europa. Das ursprüngliche Christentum wurde «übertüncht», wie Steiner es formuliert, und damit aus dem paulinischen Menschheitsentwurf heraus in ethische Normen und weltliche Machtausübung gedrängt. Das Paradoxe: Für Steiner war dieser Bruch eine Folge des unmittelbaren Eingreifens der Christuswesenheit in das Traumesleben Konstantins. Diese Einflussnahme erscheine als eine Entwicklungsnotwendigkeit, die die damaligen Menschen nicht selbst meistern konnten. Die Zeit der Demokratie war noch nicht reif.[16] Durch die folgenden Jahrhunderte des Mittelalters bis in die Neuzeit wurde in den Religionsgemeinschaften ein als selbstverständlich gelebtes Bekenntnis-Christentum gepflegt. In deren hierarchischen Ordnungen konnte sich der Einzelne aufgehoben fühlen. Im politisch-weltlichen Raum, der von der sich ebenfalls zum Christentum bekennenden Aristokratie beherrscht wurde, war der Einzelne generell Untertan. Trotzdem muss hier betont werden, dass das abendländische Europa den aus dem Orient kommenden Christus nicht in volksegoistischer Weise übernahm, sondern sich beispielsweise durch die Mönchsorden unabhängig über die weltlichen Grenzen hinweg verbreitete; allerdings mit einer eigenen Hierarchie, die mit der weltlichen immer wieder in Konflikt geraten musste. Steiner formuliert das 1912: «Das Abendland hat sich zum Christus bekannt, der kein Abendländer ist, der ein Auswärtiger ist in Bezug auf seine Abstammung. Nicht eine national-egoistische Art, sich an ein Bekenntnis zu binden, ist die Art, wie das Abendland sich zum Christus gestellt hat.»[17]

Dies an sich zukunftsvolle mittelalterliche, gemeinsame Wirken über die Grenzen der politisch-aristokratischen Herrschaftsgebilde hinweg versickerte mit der neuzeitlichen Entstehung der Völker, bzw. Nationen und der Glaubensspaltung, durch welche die Untertanen schlicht das Glaubensbekenntnis ihres Herrschers zu übernehmen hatten.

Das Gleichwerden im demokratischen Denken
Es wirkt wie eine komplette Umstülpung dieser bis dahin geltenden Regeln, wenn nun im 18. Jahrhundert nicht nur der einzelne Mensch als ein sich selbst frei bestimmendes Individuum erkannt wird, sondern damit auch ein «Gleichwerden» aller Menschen untereinander, egal welcher ethnischen Herkunft. Darin begründet sich die politische Forderung des demokratischen Denkens.

So heißt es in der Unabhängigkeitserklärung der amerikanischen Kolonien vom 4. Juli 1776: «We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their creator with certain unalienable rights, life, liberty and the persuit of happiness. That to secure these rights, Governements are instituted among Men, deriving their powers from the consent of the governed.»[18] Diese wenigen Worte fordern die Freiheit für die in den Kolonien lebenden Menschen mit der Begründung, dass diese für alle Menschen auf der Erde gültig sei. Die Umkehr der theokratisch-aristokratischen Ordnungen wird hier geradezu als evident festgestellt: Die Regierung wird durch den Konsens der Regierten gebildet.

Tatsache ist, dass das demokratische Denken von Persönlichkeiten deseuropäischen Westens und der nord-amerikanischen Kolonien formuliert wurde, die alle mit dem abendländischen Christentum verbunden waren. Meine These ist, dass das demokratische Denken ein christliches ist, ohne dass es so benannt wurde, besser: ohne es so benennen zu können oder zu müssen. Denn das wäre wie gesagt eine Leugnung der Freiheit, die gerade das Christuswesen für alle mit sich bringt. So verbirgt notgedrungen die äußere Erscheinung des Demokratischen dessen innere christliche Kraft, aus der sie sich nährt. Diese Zuerkennung der Freiheit ist selbst fundamental urchristlicher Natur.

Sie ist es, auch wenn – oder gerade weil – sie bedingt, dass sich der Mensch im Hinblick auf die Zuwendung zum Christuswesen frei entscheiden kann. Dieser Widerspruch ist in der Sache begründet, denn diese Freiheit ist im Wirken des Christuswesens selbst verankert. Sie verhindert diese nicht, da die Freiheit der Hinwendung zum Christlichen für jede und jeden im demokratischen Denken selbstverständlich möglich ist, aber eben als individuelle Tat und nicht als ethische Vorgabe oder gar als religiöser oder gesellschaftlicher Zwang. Der damit verbundene zweite Schritt ist die Bildung zukünftiger Gemeinschaftsformen durch das Zusammenwirken freier Individuen. Dies ist zentraler Ausgangs- und Zielpunkt demokratischen Denkens. Auch hier findet sich der urchristliche Gemeinschaftsimpuls aus der Apostelzeit wieder.

Die Väter dieser Erklärung behaupten die unveräußerlichen Rechte des Individuums als eine aus sich selbst evidente Wahrheit. Diese Behauptung bedarf demnach keines Beweises. Ein solcher kann durch die Naturwissenschaften nicht geliefert werden. Wenn die philosophische Entwicklung schon zur Anerkennung der emanzipierten Persönlichkeit geführt hat, kann die Aufnahme dieses Begriffs als Grundlage zukünftiger politischer Ordnung als originäre Intuition gelten. Vor allem wird deutlich, dass es sich um eine Wahrnehmung der spirituellen Dimension des Menschenwesens handelt, die die Entwicklungspotenzialität des Menschen betrifft, das heißt, auf das Werdende zielt. Und demokratisches Denken lässt einen politischen Raum entstehen, der ergebnisoffen ist. Dem einzelnen Menschen, so wie er eben ist – ohne ideologische Vorgaben – wird die Teilnahme am politischen Geschehen zugestanden. Dies ist die moderne politische Grundlage menschenwürdigen Daseins. Gleichzeitig ist jedem seine Entwicklungsfreiheit gegeben, aus der Charakter und Qualität des Gemeinwesens hervorgehen. Die Demokratie ist in ihrer Rechtsgestalt ein gesellschaftliches Gefäß, das durch die schöpferische Tätigkeit der Individuen gefüllt wird. Hier fällt ins Gewicht, was die geistig-kulturellen, immer individuellen Leistungen eines Montesquieu, eines Rousseau, eines Schiller und so vieler anderer mehr für den politischen Menschen hervorgebracht haben.

Die Frage ist also: Wie können wir eine Rechtsgestalt des Gemeinwesens schaffen, in der der verantwortlichen – der Menschenwürde entsprechenden – Freiheit des Menschen Raum geschaffen wird? Ich meine damit, dass die Demokratie trotz ihres Namens nicht in erster Linie eine «Herrschaft des Volkes» bedeutet, sondern den Entwurf eines rechtsgestalterischen sozialen Raums für das freiheitliche Zusammenleben von sich als gleich begegnenden Menschen egal welcher ethnischen oder geografischen Herkunft. In diesem Sinne ist der Volksbegriff unzureichend.[19] Seine Undeutlichkeit kann und wird leicht von autokratischen Herrschern, die sich als die wahren Vertreter des Volkswillens geben, missbraucht werden. Es geht nicht um das «Volk», sondern um die Menschheit. Besonders deutlich wird das in dieser Unabhängigkeitserklärung.

1919 kommt Steiner auf die mit diesem grundlegenden Impuls verbundene Frage der Rechtsentstehung zu sprechen. Er drückt sein Bedauern darüber aus, dass man heute geniert sei, über das innerlich begründete Menschenrecht – damals nannte man es das Naturrecht – zu sprechen. Man würde heute als ein Dilettant angesehen, wenn man annehme, dass mit der Existenz des Menschen als einzelnem menschlichen Individuum selbst etwas da ist, was als solches Recht begründe. Die Fachleute würden meinen, man müsse nur noch von historischem Recht ausgehen. Nach verhältnismäßig kurzer Zeit habe man nicht mehr «den Mut [gehabt], auf das wirkliche Recht einzugehen».[20]

Hier scheint mir ein deutlicher Hinweis Steiners darauf gegeben, dass historisch ein Abrücken von den Menschenrechtserklärungen des 18. Jahrhunderts stattgefunden habe, da diese von der Rechtsentstehung für das Individuum mit der Geburt ausgehen. Das «wirkliche Recht» ist das zwischen Individuen unmittelbar gegenwärtig entstehende, das heißt das schöpferisch neue, nicht das historisch überlieferte. Hier liegt einer der Schlüssel zum Entwurf der Weihnachtstagung. Der zweite betrifft die Frage der Einbeziehung der Völker, die für die Entwicklung der politischen Demokratie einen erheblichen Platz eingenommen hat und einnimmt.

Aspekte zu Rudolf Steiners Begriff von «Volk» in den Jahren 1910 – 1914/15 – 1918
Rudolf Steiners Vortragsreihe zur Mission einzelner Volksseelen im Juni 1910 wirft ein besonderes Licht auf die Komplexität dieses Begriffs. Die Vorträge finden in Christiana, auch Kristiana, statt, dem Ort, der bis 1924 den Christusnamen trug (ab 1. Januar 1925 Oslo). Dem Ort auch, an dem seit 1901 der Friedensnobelpreis verliehen wird. Sie erscheinen heute als ein wesentlicher Beitrag zur Friedensforschung, weil sie die Möglichkeit öffnen, dass der Einzelne die berechtigten Besonderheiten des eigenen Volks im Zusammenhang mit den anderen Völkern als Beitrag zur «Gesamtwohlfahrt der Menschheit» erkennen kann. Im Rückblick erscheinen diese Vorträge wie eine Warnung vor der Gefahr eines gegenseitigen Völkermordens, das aus der Ohnmacht der leitenden Politiker vier Jahre später Tatsache wurde. Nicht der irdische Standpunkt «Individuen vergehn, aber Völker bleiben bestehen», sondern der umgekehrte spirituelle «Völker vergehn, Individuen bleiben bestehn» ist demnach die von ihm hervorgehobene maßgebliche Wirklichkeit. Geistwesen bewirken die unterschiedlichen Wesensmerkmale der Völker jeweils in Beziehung zu den einzelnen seelischen Qualitäten des Menschen wie die Temperamente oder auch Empfindungsseele, Verstandes- und Gemütsseele, usw. Diese bilden gemeinsam das Menschheitliche. Steiner warnt seine Zuhörer, die – aus verschiedenen Völkern stammend – ihm nach Kristiana gefolgt waren, aus seinen Ausführungen auf eine egoistisch gefärbte hierarchisierende Wertung der Völker zu schließen. Sowieso inkarniere sich der einzelne Mensch im Laufe der Epochen in verschiedenen Völkern, was gerade den jeweiligen Entwicklungsbedürfnissen des Einzelnen entgegenkomme. Darüber hinaus aber werde der Spruch «Erkennet euch selbst als Volksseelen» eine gewisse Bedeutung für «das Zukunftswirken der Menschheit» haben.[21]

In Dornach, Ende Oktober 1914, – der Völkerkrieg war drei Monate zuvor ausgebrochen – kommt Steiner auf diese Vorträge vom Juni 1910 zurück, geht aber einen Schritt weiter: Die dort erwähnten seelischen Grunddispositionen der Völker bewirkten in diesen Charaktereigenschaften, deren Gegensätze, sobald sie als nationale Ideale auftreten, eben in die nun waltende kriegerische Gegenwart führen würden. Zu diesen Gegensätzen gehöre beispielsweise, dass der Italiener die Heimat gegen das Fremde verteidige, der Franzose seine Glorie gegen den Barbaren, der Deutsche gegen den Feind, oder auch: Der Engländer handele gegen den Konkurrenten, der Deutsche strebe, der Russe bete, usw.[22] Es kommt mir hier nicht darauf an, mit den einzelnen Charakterzügen, wie Steiner sie hier schildert, einverstanden zu sein, sondern darauf, dass sich aus solchen und ähnlichen sozusagen natürliche – instinktiv wirkende – Gegensätze bilden, die – was entscheidend ist – entweder kriegerische Haltungen bewirken, sobald sie zu nationalen Idealen werden, oder bewusst verwandelt werden können, wenn sich Menschen aus verschiedenen Völkern mit dem Bestreben zusammensetzen, im Interesse des Allgemein-Menschlichen über diese Gegensätze hinauszuwachsen. Jeder Mensch trägt in sich etwas von der Farbe seines Volks. Was gemeint ist: dass diese Farben beim Zusammenwirken von Menschen konstruktiv teilhaben an den daraus entstehenden Beschlüssen. Das ist dasjenige, was das Christuswirken durch die Ich-Kraft des Einzelnen berührt.

Es bleibt aber in diesem Moment nicht nur bei einer Beschreibung dieser Volkskräfte, denn «wir werden einmal, wenn wir den Bau in Dornach betreten, in der Aufeinanderfolge der Säulen, ihrer Kapitäle und der Architrave darüber, in den Formen ausgedrückt finden, was in den europäischen Impulsen zum Ausdruck kommt»[23]. Die verschiedenen Impulse werden so in der Unterschiedlichkeit der Säulen und in deren Verbindung durch die Gestaltung der Architrave künstlerisch vergegenwärtigt, nicht symbolisiert, sondern erlebbar. Ich nehme dazu die Tatsache, dass im Lauf dieser Jahre Menschen aus 17 Ländern an dem Baukunstwerk arbeiteten – natürlich nicht ohne Reibungen oder Konflikte. Trotzdem entsteht hier das Bild friedvoll an einem gemeinsamen Werk Wirkender, das sich in dieser europäischen Mitte, umgeben von dem vernichtenden Krieg, wie ein Friedensbau ausnimmt.

Würdigung der Völker, Würdigung der Individuen
Nun, eine Woche nach dem zu Beginn genannten Vortrag, in der Sylvesternacht 1922, brechen auch die Säulen und Architrave der Völker unter den Flammen der kriminellen Brandstiftung zusammen. Nur die Arbeit an der Skulptur der 9 m hohen Gruppe, die im Fond der Bühne aufgerichtet werden sollte, war noch nicht abgeschlossen. Sie befand sich noch in der Schreinerei und wurde gerettet. Ein Werk, das vom 1. zum 2. Goetheanum führen konnte.

Doch die Säulen werden unmittelbar nach der Brandnacht auf gesellschaftlicher Ebene wieder aufgerichtet. Steiner beschließt die Gründung selbständiger Landesgesellschaften.[24] Er beginnt mit der deutschen, die schließlich zu einer Zweiheit führt. Entscheidend scheint mir, dass die Vorstandsmitglieder der ja noch bestehenden Gesellschaft von 1912/13 in die Vorstände der beiden deutschen Landesgesellschaften wechselten. Dadurch entstand im Frühjahr 1923 ein Vakuum: Die Gesellschaft blieb nun ohne Vorstand und machte damit gewissermaßen den Weg frei für eine ganz neue Vorstandsbildung, wie sie dann in der Weihnachtstagung stattfand.

Die Gründung der Landesgesellschaften war zwar fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen, als deren Generalsekretäre und Delegierte von Gruppen im Juli 1923 zur Delegiertentagung zusammenkamen. Der gemeinte Impuls war aber deutlich: Man beschloss als Delegierte zu Weihnachten für eine Neugründung der Anthroposophischen Gesellschaft zusammenzukommen.

Die fundamentale Geste war: Die Gründung von Landesgesellschaften geschah nicht von einem Zentrum aus, sondern das Zentrum, die Anthroposophische Gesellschaft, wurde aus dem Zusammenfließen der Farben der Länder, aus der Peripherie, durch deren Repräsentanten gegründet. Wie die individuellen Träger ihrer jeweiligen Volkscharaktere in ein konstruktives Zusammenwirken kommen, war die Herausforderung. Damit soll den individuellen Persönlichkeiten nichts von ihrer Individualität genommen werden. Es ist aber deutlich, dass die Berücksichtigung der Volksqualitäten zu dem Friedensimpuls der Weihnachtstagung gehörte. Die damals schon 12.000 Mitglieder konnten selbstverständlich nicht zu den jährlichen Mitgliederversammlungen zusammenkommen. Der demokratische Respekt, die Würdigung eines jeden Mitglieds, das an der Entwicklung der Gesellschaft interessiert war, aber nicht teilnehmen konnte, wurde von Steiner während der Tagung selbstverständlich als umfassende Delegiertenversammlungen geplant. Die Entsendung der Delegierten sollte durch die Landesgesellschaften geregelt werden.

Wie schon 1910, Jahre vor Ausbruch des 1. Weltkriegs, sehe ich in diesem Bestreben 14 Jahre später auch die Suche nach einem menschenwürdig-konstruktiven Umgang mit der Frage nach den Völkern, ahnend, dass gerade eine solche in Nationalismus und Krieg degenerieren könnte.

Vielleicht kann ich das so deutlich machen: Wie die Architrave im 1. Goetheanum die einzelnen Säulen in eine bewegende Verbindung untereinander bringen, so können die sich begegnenden Individuen schöpferisch und bewusst die in ihnen vorhandenen und wirkenden Volksseelenqualitäten zu einer höheren allgemeinmenschlichen Einigung verwandeln. Denn nur im Menschen können sich die Volksseelen ihrer selbst bewusst werden und dadurch ihre heute instinktive, tendenziell trennende, ja zerstörerische Wirksamkeit verlieren. Es begegnen sich also nicht nur die Individuen, sondern durch diese auch die Volksseelen. Vielleicht ist dies auch gerade das, was die mit den Völkern verbundenen hohen Geistwesen suchen, ohne es erzwingen zu wollen oder zu können? Hier jedenfalls liegt ein tieferes Motiv für die Delegiertenfrage vor, das nicht nur auf die demokratische Berücksichtigung der einzelnen Mitglieder zielt, sondern auch auf eine transformative Verbindung der Volksseelen.

Das gehörte schon 1918 zu Steiners Anliegen bei der Neuauflage des Volksseelenzyklus und trat in der Weihnachtstagung in neuer Form als Friedensimpuls auf. Das nenne ich einen Beitrag zur Würdigung der Völker. Dieser kann auch heute, wo die Autokratien überall auf der Erde das demokratische Denken ersticken wollen, als ein Zukunftsimpuls für die Anthroposophische Gesellschaft gewertet werden.


Uwe Werner, geb. 1941 in Danzig. Waldorfschule Hannover. Studium Germanistik und Volkswirtschaft in Freiburg i. B. und Paris, Pädagogik in Dornach. 16 Jahre Lehrer für Geschichte und Geografie an der Rudolf-Steiner-Schule Paris und – nach deren Umzug – in Verrières-le Buisson. Aufbau und Leitung des Archivs und der Dokumentation am Goetheanum 1995–2011. Publikationen zu geschichtlichen Themen ( Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus, Geschichte der Weleda, der Freien Gemeinschaftsbank, Rudolf Steiner zu Individuum und Rasse u.a.


[1] Die hier abgedruckte Fassung des Aufsatzes ist seitens der Redaktion gekürzt worden. Die ungekürzte Fassung kann vom Autor direkt bezogen werden (uwe.werner123@gmail.com). Weitere Gesichtspunkte zur christlich-demokratischen Gestalt der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft und der Anthroposophischen Gesellschaft publizierten Uwe Werner und Bodo von Plato in der Studie «Thesen zur Weihnachtstagung 1923/24», Stuttgart 1924.

[2] Rudolf Steiner: Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen und des Menschen zur Sternenwelt. Die geistige Kommunion der Menschheit. (GA 219), Dornach 1976, Vortrag vom 23.12.1922 in Dornach.

[3] Rudolf Steiner: Die Philosophie der Freiheit. (GA 4), Dornach 1973, S. 166f.

[4] Rudolf Steiner: Gegensätze in der Menschheitsentwicklung. West und Ost – Materialismus und Mystik – Wissen und Glauben. (GA 197) Dornach 1996, Vortrag vom 22.11.1920 in Stuttgart.

[5] Rudolf Steiner: Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit. Wege zu ihrer Verständigung durch Anthroposophie. (GA 83), Dornach 1981, S. 29ff

[6] Rudolf Steiner: Die Bhagavad Gita und die Paulusbriefe. (GA 142), Dornach 1960, Vorträge 28.12.1912

–1.1.1913 in Köln.

[7] Röm 11,13–14.

[8] 1 Kor 1,24–25.

[9] Gal 3,27–29.

[10] Gal 3,14

[11] Vgl. Rudolf Steiner: Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt. (GA 140), Dornach 1961, S. 54ff., Vortrag vom 18.11.1912 in Hannover.

[12] Rudolf Steiner: Der Christusimpuls und die Entwicklung des Ich-Bewusstseins. (GA 116), Dornach 1961, S. 161, Vortrag vom 8.5.1910 in Berlin.

[13] Olivier Coutris: Apostel Paulus: Philosoph der Freiheit, der Mitmenschlichkeit und des Andersseins. In «Das Goetheanum» 42/2024, S. 11. Coutris weist auch auf diese aufschlussreiche Äußerung 1912 in Hannover hin (S. 10 seiner Studie).

[14] Rudolf Steiner: Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt. (GA 140), Dornach 1961, S. 57.

[15] In «Archivmagazin – Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe» Nr. 1, Juni 2012, «Zur Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft 1912/13», S. 45–47.

[16] Vgl. Rudolf Steiner: Menschenschicksale und Völkerschicksale. (GA 157), Dornach 1981, Vortrag vom 19.1.1915; ders.: Das Verhältnis der Sternenwelt zum Menschen […]. A. a. O.{

[17] Rudolf Steiner: Okkulte Untersuchungen über das Leben zwischen Tod und neuer Geburt. (GA 140), Dornach 1961, S. 54.

[18] «Wir halten diese Wahrheiten für unmittelbar (in sich selbst) evident, dass alle Menschen als Gleiche erschaffen sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten begabt sind, wie Leben, Freiheit und dem Streben nach Glück. Zur Sicherung dieser Rechte bestehen Regierungen unter den Menschen, die ihre gerechte Gewalt (das Recht zu ihrer Gewalt) aus dem Konsens (dem Zusammenwirken) der Regierten ableiten.» (Übersetzung vom Autor.)

[19] Historisch sind «Völker» aus ethnischer Sicht selbst aus Mischungen von Stämmen, regionalen Völkerschaften usw. hervorgegangen.

[20] Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen. (GA 192), Dornach 1991, S. 112, Vortrag vom 18.5.1919.

[21] Rudolf Steiner: Die Mission einzelner Volksseelen im Zusammenhange mit der germanisch-nordischen Mythologie. (GA 121) Dornach 2017, S. 23.

[22] Rudolf Steiner: Menschschicksale und Völkerschicksale. A. a. O., S. 39 und S. 46, Vortrag vom 31.10.1914 in Dornach.

[23] Ebd., S. 33

[24] Die Vorgänge werden hier nicht nochmals dargestellt. Sie sind seit 1991 ausführlich dokumentiert in: Rudolf Steiner: Das Schicksalsjahr 1923 in der Geschichte der Anthroposophischen Gesellschaft. Vom Goetheanumbrand zur Weihnachtstagung, (GA 259), Dornach 1991; aufgegriffen in der Studie von Uwe Werner: Ein geeigneter Binnenraum für die Pflege der Geisteswissenschaft. Das Freiheitsideal im Werden der Anthroposophischen Gesellschaft. In«Archivmagazin […] Nr. 10, Dezember 2020.

< nächster Eintrag
vorheriger Eintrag >

Aktuelle Beiträge

16.12.25 | Monika Elbert

Das Arbeitskollegium wünscht allen ein gesegnetes Weihnachtsfest

Liebe Freundinnen und Freunde der Anthroposophie! Gerne möchte ich Ihnen zu den nahenden Weihnachtstagen einen…

16.12.25 | Christine Rüter

Die Geburt des Neuen

In der großen Welt toben Kriege und Konflikte. In unserer kleinen anthroposophischen Welt hoffen wir, dass wir durch die Anthroposophie verschont bleiben.…

16.12.25 | P. Selg | C. Kaliks

Gelebte Verbindlichkeit

Peter Selg und Constanza Kaliks leiten die Allgemeine Anthroposophische Sektion am Goetheanum. Hier sprechen sie über Bild und Aufgabe der Hochschule…

16.12.25 | Christiane Haid

Reinkarnation und Karma in Geschichte und Gegenwart

Erschienen Weihnachten 2025 Zeitschrift STIL, 47. Jahrgang, Heft 4
Abonnieren Karma…

16.12.25 | Uwe Werner

Sinn und Gesinnung im demokratischen Denken | Spuren auf dem Weg zur Weihnachtstagung

Erschienen in Anthroposophie Vierteljahresschrift zur anthroposophischen Arbeit in…

16.12.25 | Michael Olbrich-Majer

Thementag zum 90-jährigen Verbot der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland durch das Nazi-Regime

Vorsicht bei Waldorfschulen, Demeter-Lebensmitteln und…

16.12.25 | Martin Errenst

Arbeitsgemeinschaft der Naturwissenschaftler in der Anthroposophischen Gesellschaft

Im kommenden Jahr wird Ende Februar wie seit 1946 in jedem Jahr die Tagung Anthroposophischer…

16.12.25 | D. Fechner | K. Horn

Vom Geiste Michaels – 100. Jubiläum der Anthroposophie in Fürth am 28.09.2025

An diesem schönen Herbsttag, einem Sonntag, wurde in der Dambacher Straße der Gründung des…

Weitere News

Zur Uhlandshöhe 10  /  70188 Stuttgart
Telefon  +49 (0)711 / 164 31 -21
E-Mail  infonoSpam@agid.de

 

Newsletter
Youtube
Linked-In

Kontakt
Spenden
Mitglied werden

© ANTHROPOSOPHISCHE GESELLSCHAFT IN DEUTSCHLAND

ImpressumDatenschutz