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„All diese Freude, Lebendigkeit und Licht“

Vergangenen Herbst wurde das Rudolf Steiner Haus Freiburg nach längerer Renovierungsphase wiedereröffnet. Ein großes Fest am 22. Oktober bildete den Schlusspunkt der Renovierungen – und gleichzeitig den Start in eine neue Phase anthroposophischen Lebens in Freiburg.

von Julia Selg | 18.03.2023
Eingangsbereich des renovierten AZ-Gebäudes

Der Himmel über dem Mammutbaum ist unwahrscheinlich blau. Vor dem Grundstück des Rudolf Steiner Hauses parkt eine enorme Anzahl Fahrräder, dicht an dicht. Im Garten vor dem Eingang und überall im renovierten und umgebauten Haus wimmelt es von Menschen, und diese werden – so sagt es später eine Teilnehmerin – immer jünger, je älter der Tag wird.

An diesem Samstag, den 22. Oktober 2022 wird gefeiert, besichtigt und begrüßt, dass das Freiburger Rudolf Steiner Haus nach großer Kraftanstrengung, langer Planungsphase und monatelangen Umbauarbeiten nun wieder geöffnet ist – in erneuerter Gestalt und mit neuem Konzept, bereit für die Bedürfnisse der Gegenwart und für die Herausforderungen der nächsten Jahre.

Dass es gelungen ist, die alte Gründerzeitvilla im ruhigen Herdern als Zentrum für Anthroposophie zu erhalten und zu erfrischen, ist keine Selbstverständlichkeit. Das Haus, das in den 1980er Jahren durch das A Oberrhein für die örtliche anthroposophische Arbeit erworben und in den folgenden Jahren unter der künstlerisch-handwerklichen Leitung von Dietmar von Bonin umgestaltet wurde, war nicht nur baulich in die Jahre gekommen. Nach Jahren einer gewissen Flaute, in denen sich anthroposophisch inspiriertes Kulturleben eher zu verdünnen schien, ist ein neuer Griff gelungen. Eine nächste Generation und neue Menschenkreise sind ins Haus gekommen. Die Initiative „Mensch?! Vielfalt Anthroposophie in der Region Freiburg“ hat anthroposophisch basierte Initiativen und Einrichtungen vernetzt, hat Kulturarbeit in verschiedensten, auch neuen Formen veranstaltet, nach den Bedürfnissen und Interessen der Menschen im Umfeld gefragt. Dass die Arbeitsgruppe „Mensch?!“ ausdrücklich auch für Nicht-Mitglieder der Anthroposophischen Gesellschaft offen ist; dass im Leitungskreis des Rudolf Steiner Hauses sowie auf Mitgliederabenden der Verkauf des Hauses zugunsten kleinerer, vielleicht vorläufigerer Arbeitsorte in der Innenstadt ernsthaft erwogen wurde – beides gehört zu den paradoxen Voraussetzungen für diesen kraftvollen Tag der Wiedereröffnung in der Starkenstraße. Auch dass das Haus als Gemeinschaftsort sowie die Menschen in seinem Umkreis durch den Nullpunkt der Coronajahre gegangen sind, bildet in Verlust und Gewinn einen Hintergrund für alles, was an diesem Tag hier lebt.

Das erweiterte Foyer brummt vor Besuchern, Licht von draußen strömt mit ihnen herein. Hier ist es viel heller als vorher, der Raum wirkt doppelt so groß. Jürgen Grieger-Lempelius ist das Kunststück gelungen, die gestalterischen Setzungen der 1980er Jahre – die Deckenwölbung, die Wand-Skulptur vor dem Treppenhaus – aufzunehmen und sogar zu steigern. Der leicht einschüchternde Höhlencharakter ist verschwunden, dieser Raum lässt aufatmen. So viele Menschenfüße auf dem neu freigelegten, anderthalb Jahrhunderte alten Parkett, das Uli Herrmann aufwendig restauriert hat; Menschen im Gespräch, Imbiss an den Bistrotischen, viel Bewegung in Richtung Saal oder die Treppe hinauf in den ersten Stock.

Hier liegen die Räume des neugegründeten Ita Wegman Therapeutikums, das integraler Bestandteil des neuen Hauskonzepts ist. Wände sind versetzt und Bäder, Liegen, Küchenzeilen eingebaut worden. Dass etliche Türen noch nicht geliefert worden sind, macht heute gar nichts: Tag der Offenen Tür! Zu sehen sind verschiedenfarbig gestaltete Räume, warm, freundlich und einladend, auf die Bedürfnisse der jeweiligen Therapierichtung abgestimmt. Die Therapeuten geben heute kurze, praktische Workshops für Besuchergruppen; unglaublich anregend sieht allein schon die musiktherapeutische Instrumentensammlung von Carl Rose aus. Der vielfältig nutzbare „Begegnungsraum“ mit Sofa, Sesseln, kleineren Tischen erscheint heute in einer seiner Funktionen als Café; in der neuen Küche dahinter wirken Florina und Mia, beide 16, und backen souverän unzählige Bleche frischer Pizza. Gelöste Freude herrscht bei allen, die auf verschiedene Weise am Projekt dieses neuen Rudolf Steiner Hauses mitgewirkt haben; angeregtes Interesse und lebensfreudiges Wohlfühlen strahlen die vielen Besucher aus. Nebenan im „Seminarraum“ mit der großen Fensterfront sowie unten im Saal finden Kennenlern-Angebote zur Anthroposophie statt: So ist von allem, was im Rudolf Steiner Haus regelmäßig stattfindet, auch an diesem Tag etwas erlebbar – und dies auch für Mütter und Väter, während die Kinder beim Puppenspiel, beim Modellieren mit Ton oder bei Spielen draußen sind.

Kaum verändert hat sich der Saal im Erdgeschoss des Rudolf Steiner Hauses – aus Gründen des Budgets, dessen Löwenanteil neben der Kompletterneuerung des undichten Dachs für die Umsetzung der Brandschutzauflagen verwendet werden musste. Und doch hat auch dieser Raum Teil an der Freude des Tages. Hier – und auch im Foyer und Treppenhaus – leuchten die feinen wie kraftvollen Farbkompositionen von Andrea Dürr, einer Schülerin von Paul Pollock. Es handelt sich um eine temporäre Hängung; die nächste Ausstellung mit Bildern von Beatriz Rubio ist ab Januar geplant.

Eröffnet haben diesen Festtag Heiko Rönick und Christine Lempelius vom Leitungskreis. Christine, die als treibende Kraft die Bauleitung und die Gesamtverantwortung für dieses große Gemeinschaftsprojekt geschultert hat, hätte beinahe nicht da sein können; gerade rechtzeitig sind Kraft und Stimme noch wiedergekommen. In den plastischen Schilderungen von Heiko Rönick ist das alte, abenteuerlich undichte Dach noch einmal lebendig geworden – und manche Erlebnisse der Planungs- und Bauphase. Walter Dahlhaus, Psychiater mit viel Erfahrung in der Heilpädagogik, hat dann diesen Akt der Wieder-Eröffnung mit seinen Gedanken zum Thema Ich und Du vertieft. Begegnung mit dem je anderen Ich, so betont er, entsteht nur aus selbstlosem Interesse, aus einem „Ja ohne aber“ zum anderen und zu seiner Andersartigkeit. Nicht nur zwischen Therapeut und Patient bilde diese geduldige, wache Hinwendung den Ausgangspunkt möglicher Entwicklung. Dem Zwischen-Menschlichen in dieser Perspektive Gewicht und Raum zu geben, hat er den Menschen im Rudolf Steiner Haus ans Herz gelegt.

Julia Selg

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