Esoterik ist wichtig für kulturelle Entwicklung!
Ein Stimmungsbild bei der Mitgliederversammlung in Stuttgart

Etwa 70 Mitglieder der AGiD trafen sich am 19. Juni im Rudolf Steiner Haus Stuttgart mit dem Arbeitskollegium, um in ein Gespräch zu kommen, sich über das Leben in der Anthroposophischen Gesellschaft auszutauschen und mitgebrachte Anliegen einzubringen. Es war bei großer Hitze eine lebendige Begegnung in einem für sonst übliche Verhältnisse recht kurzen Zeitrahmen einer Tagesveranstaltung. Maßgeblich war hier unter anderem die Regularien abzuarbeiten, die für die AGiD als Verein notwendig sind.
Wichtiger aber war der Ausblick auf Arbeitsvorhaben in den vor uns liegenden Monaten. Der Blick wurde hier entschieden auf die esoterische Arbeit gelenkt. Bei aller medialen Verzerrung der letzten Monate wurde betont: Esoterik ist wichtig! Die Außenkritik der scheinbar aufgeklärten Welt, sich mit Esoterik zu beschäftigen, sei nicht zeitgemäß, kann nur aus Oberflächlichkeit entstehen. Würde man diese Sicht bei den vielen verschiedenen Strömungen unserer westlichen Gesellschaft ernst nehmen, hieße dies, den Wurzeln eines Großteils der Bevölkerung zu schaden.
Und so konnte auch Corona nicht verhindern, dass es viele aktive Gruppen gibt, die an esoterischer Vertiefung arbeiten und dafür ihre Formen, je nach Einschränkungen, dafür finden. Es gibt eine wachsende Zahl aktiver Gruppen, die an den Hochschul-Mantren arbeiten; auch eine Gruppe „Junge Hochschule“ wächst aus ihrem Arbeitsgeist immer mehr. Es arbeitet eine Gruppe deutschlandweit zusammen an den Nebenübungen, dies teilweise auch per Videokonferenz. Eine Studentengruppe in Stuttgart hat sich gebildet und sich den Namen „b-the-change“ (Sei der Wandel) gegeben. Dies nur als kurze Blitzlichter.
Es wird die Frage weiter vor uns stehen, was macht uns als AGiD fähig, in eine Zusammenarbeit mit dem näheren und weiteren Umfeld zu kommen? Und dies kann man durchaus als lebensentscheidend verstehen. So wollen wir mehr noch die Kernfragen mit den anthroposophischen Verbänden bearbeiten, denn hier wird, so die Erfahrungen der letzten Jahre, der Blick der AGiD gebraucht. Aus dieser gemeinsamen Kraft können dann gut Schnittmengen und Austausch mit verschiedensten Zivilgesellschaften gesucht werden und Engagement daraus entstehen.
Wir brauchen als AGiD den Blick über den eigenen Horizont hinaus als Stimmungsgleichgewicht zur esoterischen Arbeit nach innen, um uns in den Fragen der Zeit zu verankern und sichtbar zu sein.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie wir wieder neu und anders Kraft auf die Fragen der sozialen Zukunft, worauf der Kongress ursprünglich ausgerichtet war, bekommen können. Die Covid-Krise hat vieles noch bewusster gemacht und wir wollen uns als Anthroposophische Gesellschaft weiter ins Spiel bringen.
Monika Elbert, Mitglied im Arbeitskollegium