Suche MitgliedschaftSpenden

Volltextsuche

 
  • AGiD.Aktuell
    • Alle Beiträge
    • Aus den Zeitschriften
    • Forschungsförderung
    • Junge Anthroposophie
  • Anthroposophie
    • Was ist Anthroposophie?
    • Bewegung
    • Goetheanum
    • Rudolf Steiner
    • Anthroposophie im Gespräch
    • Zeitschriften & Medien
    • Veranstaltungen
  • Gesellschaft
    • Mitglied werden
    • Junge Anthroposophie
    • Fördermitgliedschaft
    • Aufgaben und Ziele
    • Fähigkeitsbildung
    • Forschungsförderung
    • Zusammenarbeit
    • Menschen und Organisation
    • Finanzen und Spenden
  • Kontakt
    • Geschäftsstelle
    • Stellenangebote
    • Arbeitszentren
    • Zweige
    • Netzwerk
< nächster Eintrag
vorheriger Eintrag >

Steiner als Influencer?

Führung durch die Ausstellung „not my hero“ im Stadtpalais Stuttgart.

von Ariane Pawlicki | 21.04.2024
Not my hero - Screenshot der Website des Stadtpalais Stuttgart

Das Stadtpalais ist in der ehemaligen Stadtbibliothek untergebracht, einem im 19. Jahrhundert im Baustil des Klassizismus errichteten Gebäude. Es liegt am Stuttgarter Charlottenplatz am Anfang einer Reihe von Museen wie dem Haus der Geschichte und der Staatsgalerie.

Gemeinsam mit dem Kollegium des Arbeitszentrums Stuttgart nahm ich an einer Führung durch die Ausstellung „not my hero“ teil. Die Ausstellung porträtiert bekannte württembergische Persönlichkeiten wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel (Philosoph), Karl Graf von Linden (Mitbegründer des Linden-Museums für Völkerkunde), Clara Zetkin (Politikerin), Ferdinand Porsche (Porsche-Gründer), Hanns Martin Schleyer (Wirtschaftsfunktionär), Claus Schenk Graf von Stauffenberg (Wehrmachtsoffizier und Widerstandskämpfer) und auch Rudolf Steiner (Anthroposophie-Gründer) aus einer aktuellen Social-Media-affinen Perspektive – sozusagen als in die heutige Zeit versetzte „Influencer“.

Die Ausstellung ist kreisförmig aufgebaut. Im „inneren“ Kreis sieht man die positiven/heroischen Seiten dieser Menschen auf großen Smartphones, auf denen man per Touchscreen deren „Instagram-Seite“ erforschen kann. Im „äußeren“ Kreis, der als Archiv dargestellt wird und wie „hinter den Kulissen“ wirkt, kann man die negativen Aspekte („Risse“) und Ungereimtheiten in Form von Fotos, Originaldokumenten und Mitschriften erkunden. Am Ende der Ausstellung soll man die jeweilige Person als Held:in oder Schurk:in einstufen. Da aus meiner Sicht mehr auf die negativen Seiten hingewiesen wird und die positiven kaum dargestellt werden, leitet dies tendenziell zu einem negativen Bild der vorgestellten Persönlichkeiten.

Rudolf Steiners Abbildung auf der Heldenseite wurde verwirrend und somit nicht unbedingt positiv mithilfe eines doppelten Blicks durch Kristalle dargestellt. Im „inneren“ Kreis wird Rudolf Steiner als „Hellseher“ präsentiert, der in Stuttgart die erste Waldorfschule der Welt gründete – auf der Basis einer feingeistigen Pädagogik – und die biologisch-dynamische Landwirtschaft (Demeter) sowie die anthroposophische Medizin (Weleda) entwickelte. Im „äußeren“ Kreis wird gezeigt, dass es im riesigen Werk Steiners ein paar wenige Abschnitte gibt, in denen er heute klar als rassistisch gewertete Ansichten vertrat. So beispielsweise bei einem Vortrag in Berlin, wo er sich abwertend über Menschen aus Afrika und die Ureinwohner Amerikas äußerte.

Bei Friedrich Hegel, der als Philosoph der Vernunft gilt und von seinem Zeitgenossen Goethe für den bedeutendsten Deutschen gehalten wurde, wird dessen sexistische Einstellung gegenüber Frauen gezeigt. Hier ein Beispiel: Der Mann sei das Tätige, die Frau das Empfangende. Die Frau könne gebildet sein, sei aber für Wissenschaften, Philosophie und Kunst nicht gemacht. Bis hierhin ist das der Zeit damals womöglich angemessen. Aber dass der Unterschied zwischen Mann und Frau wie zwischen Tier und Pflanze sei, war wohl auch in früheren Zeiten eine Aussage, der nicht alle zustimmten.

Die Dame, die uns herumführte, gestaltete die Führung sehr spannend und ging auch auf Fragen ein. Sie schien extra für uns ausgewählt worden zu sein, da sie der Anthroposophie durchaus positiv gegenübertrat. Die Ausstellung ist sehr zu empfehlen, lässt aber auch Fragen offen. Sie ist mit einer Führung besser zu verstehen als ohne.

Ariane Pawlicki | Arbeitszentrum Stuttgart

< nächster Eintrag
vorheriger Eintrag >

Aktuelle Beiträge

12.08.25 | M. Niedermann, S. Knust

Assistenz der Geschäftsleitung gesucht!

Die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland sucht zum 1. Dezember 2025 für die Geschäftsstelle in Stuttgart, eine: Assistenz der…

23.07.25 | S. Padberg | O. Girard

Im Gespräch mit Stefan Padberg, Geschäftsführer des Instituts für soziale Gegenwartsfragen, Stuttgart

Das Institut für soziale Gegenwartsfragen, Stuttgart wurde in der Zeit…

23.07.25 | U. Wendt | S. Knust

Interview mit Ulrike Wendt zum Thema Bildekräfteforschung

Bildekräfteforschung ist mit ca. 25 Jahren eine vergleichsweise junge Disziplin im Bereich der anthroposophisch…

23.07.25 | S. Seeberger | O. Girard

Mitgliedertagung und Mitgliederversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland – Mitte kultivieren – Umkreis bewegen:

Unter dem Leitmotiv „Mitte kultivieren –…

23.07.25 | Christine Rüter

Einige Erlebnisse auf dem Schlossplatz in Stuttgart

Anlässlich des 100. Todestages von Rudolf Steiner fand auf dem Schlossplatz in Stuttgart eine große Veranstaltung stat. In…

23.07.25 | Falko Mattmüller

Hügel unlasiert - Eindrücke von der bildungsART 2025

Bereits zum 11. Mal fand im vergangenen Februar die bildungsART, die Jahrestagung des campusA Stuttgart, statt. Unter dem…

23.07.25 | Fleur Becker

„Die Entwicklung einer neuen gesunden Mitte und die Suche nach Kraftquellen“

JAN-Treffen vom 30.05. bis 01.06.2025 mit Dr. med. Karin Michael, Fachärztin für Kinder- und…

23.07.25 | A. Wolf | O. Girard

Anton Wolf ‒ Kurz-Interview I Stiftung zur Forschungsförderung

Olivia Girard: Welches Thema haben Sie gewählt und warum haben gerade dieses? Was interessiert Sie daran? Anton…

Weitere News

Zur Uhlandshöhe 10  /  70188 Stuttgart
Telefon  +49 (0)711 / 164 31 -21
E-Mail  infonoSpam@agid.de

 

Newsletter
Youtube
Linked-In

Kontakt
Spenden
Mitglied werden

© ANTHROPOSOPHISCHE GESELLSCHAFT IN DEUTSCHLAND

ImpressumDatenschutz