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Glatt, auf Samtpfoten und stichfest

Eine kritische Rückschau auf eine Soirée mit Helmut Zander in Frankfurt von Barbara Messmer

von Barbara Messmer | 15.04.2020

Am 5. März 2020 fand im (katholisch geführten) „Haus am Dom“ in Frankfurt/Main eine Soirée statt mit dem Titel „Rudolf Steiner, Waldorfpädagogik und Weleda – Wo(für) steht die Anthroposophie heute?“ Dozent: Prof. Dr. Helmut Zander (Fribourg). Im Saal saßen etwa 80 Menschen, davon acht (mir bekannte) Anthroposophen. Also 10 % Insider für den Redner, der von einem jungen, gewandten Moderator vorgestellt wurde. Dieser stieg mit einem Zitat aus Zanders neuem Stichwortlexikon „Die Anthroposophie“ (Paderborn, 2019) ein: Anthroposophie sei eine „esoterische Großmacht“. Nebenbei: Beide Herren auf dem Podest outeten sich freimütig als Benutzer von Weleda-Produkten. Helmut Zander problematisierte nun, dass Anthroposophie ein riesiges Netzwerk von „praxisverändernden“ Innovationen hervorgebracht habe, der esoterische Hintergrund aber verborgen bleibe. Er legte dann die Grundideen Rudolf Steiners dar und äußerte sich näher zu den Praxisfeldern Pädagogik, Medizin und Christengemeinschaft. Dabei zeigte er eine so umfassende Kenntnis, dass an seinen Darlegungen wenig auszusetzen war. Natürlich kam er auch auf die bekannten rassistischen Äußerungen Steiners zu sprechen, fügte aber hinzu, dass auch Immanuel Kant sich despektierlich über „Neger“ geäußert hätte. Oder er zitierte Kurt Tucholskys Eindruck bei einem Steiner-Vortrag 1924 und leitete daraus ab, Steiner hätte die Menschen in „Zuneiger“ oder „Ablehner“ eingeteilt, um sogleich ein sympathisches „Selbstbild“ Steiners anzuschließen: Dieser habe sich als philosophischer Vertreter einer Erkenntnis ohne Grenzen, die den Menschen frei mache, verstanden. Er streute also abwertende Spitzen und hüllte sie dann in Watte. Die zweite subtile Methode: Er nannte einen richtigen Aspekt, ließ aber andere weg, sodass ein skurriler, unvollständiger Eindruck entstand. Steiner hätte von den Waldorflehrern verlangt, dass sie die Reinkarnationen ihrer Schüler wüssten, was alle (auch die Anthroposophen) den Kopf schütteln ließ. Und ja, die Anhänger der Christengemeinschaft seien Christen, aber da sie sich auf die Bibel und die Werke des areligiös aufgewachsenen Steiner bezögen, gäbe es beim Sakrament der Beichte keine gnadenvolle Vergebung, sondern nur den eigenen karmischen Ausgleich für Verfehlungen. Diese versteckten Pfeile gegen die Anthroposophie nahmen in der Aussprache nach der Pause zu. Zander behauptete, dass laut Steiner Behinderungen eine Strafe für eine vergangene, schlechte Inkarnation seien, wobei ein Großteil der Zuhörerschaft hörbar die Luft einzog. Leider war durch die straffe Moderation keine (höfliche) Gelegenheit zur Korrektur, dass Steiner hier gerade zukünftige Inkarnationen der Betroffenen im Blick habe. Die Anwesenden stellten vorwiegend Fragen an den Experten, ab und zu sprach jemand mit Waldorfvergangenheit oder Sympathie für die Lebensfelder der Anthroposophie. Hinter aller Brillanz wurde für mich deutlich, dass Zander sich Anthroposophie als Wissen systematisch angeeignet, aber nicht verinnerlicht und deshalb nicht begriffen hat. Barbara Messmer

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