Karma-Studien in Braunschweig
Im April haben wir in Braunschweig eine Gruppe „Karma-Studien“ gebildet. Der Zeitpunkt war doppelt günstig: Die „Karma-Vorträge“ wurden vor 100 Jahren gehalten und wir hatten in den vergangenen Jahren alle sechs Vortragsbände zu dem Thema an den Zweig-Abenden durchgearbeitet. Wir empfinden die tiefe Verpflichtung, jetzt ernsthaft Karma-Studien zu betreiben mit dem Ziel, uns Fähigkeiten auf diesem Gebiet anzueignen.
Rudolf Steiner hält am Ende seines Lebens eine geballte Fülle von Vorträgen über karmische Zusammenhänge und muss sie leider vorzeitig krankheitsbedingt abbrechen. Diese Tatsache kann einem so erscheinen, als spräche daraus deutlich: Hier sollten wir jetzt weitermachen!
In diesen Karma-Vorträgen gibt Rudolf Steiner viele Hinweise, wie er methodisch vorgeht, und gibt dazu praktische Karma-Übungen. Zahlreiche Beispiele von historischen Persönlichkeiten werden betrachtet, ebenso das Karma der Anthroposophischen Gesellschaft. Von „Anforderungen“ ist dabei die Rede, die der Anthroposophischen Gesellschaft gestellt sind, von „berufen sein“ für das Werk zur Weiterentwicklung der Menschheit und von den geistigen Hierarchien, die auf diese menschliche Mithilfe angewiesen sind. Nachdrücklich fordert Rudolf Steiner seine Zuhörer auf, die gegebenen Übungen zu praktizieren. Ein Anthroposoph sollte auf diesem Gebiet selbst wenigstens anfängliche Erfahrungen haben, heißt es dort.
Wir haben in unserer Arbeit zunächst damit begonnen, uns folgende historische Persönlichkeiten aus den Karma-Vorträgen vorzunehmen: Julian Apostata, Heinrich Pestalozzi und Hermann Grimm. Vor dem Hintergrund des dort Gesagten schauen wir uns Biografie und Werk der betreffenden Persönlichkeiten genauer an und versuchen die karmischen Fäden, Ursachen und Wirkungen herauszufinden. Dabei ziehen wir die genannten geistigen Gesetzmäßigkeiten und Beispiele hinzu und versuchen nachzuspüren, wie erworbene Fähigkeiten sich im nachtodlichen Leben umwandeln und auf welche Art und Weise sie im nächsten Erdenleben wiedererscheinen. Dadurch erhoffen wir allmählich ein Bild der Individualität in ihrer Entwicklung von Inkarnation zu Inkarnation zu gewinnen.
Wir wünschen uns für die Zukunft, dass wir uns mit Interessierten und Forschenden auch an anderen Orten austauschen und zusammenarbeiten können.
Iris Böger | Zweig Braunschweig | Kontakt: irisboeger @t-online.de