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Interview mit Ulrike Wendt zum Thema Bildekräfteforschung

Bildekräfteforschung ist mit ca. 25 Jahren eine vergleichsweise junge Disziplin im Bereich der anthroposophisch inspirierten Forschungsmethoden. Es wurden Aktivitäten auf vielen Anwendungsgebieten entwickelt, z. B. in der Pflanzenzüchtung, bei Qualitätsverfahren für Wasser und Lebensmittel sowie in künstlerischen und technischen Bereichen. Anlässlich des Jubiläums richtet die Gesellschaft vom 12. bis 14. September 2025 einen Kongress im Rudolf-Steiner-Haus und Eurythmeum Stuttgart aus. Ulrike Wendt berichtet im Interview mit Sebastian Knust über das Vorhaben und gibt Einblicke in die Arbeit.

von U. Wendt | S. Knust | 23.07.2025
Ulrike Wendt | Foto: Charlotte Fischer

Sebastian Knust:  Bildekräfteforschung ist eine relativ junge Disziplin. Kannst Du etwas sagen über ihre Grundmotive und Besonderheiten? In welchem Verhältnis stehen sie zur Anthroposophie?

Ulrike Wendt: Der Ausgangspunkt der Bildekräfteforschung waren Erfahrungen, die der Naturwissenschaftler und Gärtner Dorian Schmidt in meditativen Naturbetrachtungen machte. Seine Beschreibungen der ätherischen Kräfte haben viele Menschen begeistert und impulsiert, sich selbst auf den Weg zu machen.

Einen Ersteindruck der lebendigen Kräftewelt kann man zunächst wie eine Art Geschenk empfangen. Doch anschließend beginnt die Arbeit! Bildekräfteforschung möchte nicht einfach Erlebnisse vermitteln, sondern methodisch nachvollziehbare Wege zu einem vertieften Verständnis der Natur und des Menschen gehen. Da gibt es gerade in nichtsinnlichen Bereichen große Herausforderungen, und es braucht eine stringente Methodik, die den ganzen Menschen (anthroposophisch gesprochen: das Gefüge seiner Wesensglieder) im Blick hat. Darüber hinaus ist ein kontinuierliches Üben erforderlich sowie die Bereitschaft, die eigenen Erlebnisse immer wieder abzugleichen und zu befragen. Bei dieser Arbeit sind die Werke Rudolf Steiners eine unverzichtbare Quelle, um Erfahrenes einzuordnen, zu prüfen und weiterzuentwickeln.

Methodisch beginnt der Weg der Bildekräfteforschung mit einfachen Übungen, durch die man lernt, das eigene Denken zu beobachten, zu führen und so zu modulieren, dass das Bewusstseinsfeld frei wird für andere, imaginative Eindrücke. Dann folgen die Bereiche des Fühlens und des Wollens, die ebenfalls durchgearbeitet werden. Bei all dem braucht es auch ein wachsendes Bewusstsein für das Ich und wie es im menschlichen Gefüge tätig wird. Dieser methodische Übansatz in kleinen, überschaubaren Schritten hat mich von Anfang an überzeugt, weil man sofort beginnen kann und durch die ständig mitlaufende Selbstbeobachtung eine Art Spiegel hat, um die eigenen Beobachtungen zu hinterfragen. Es ist eine fantastische Möglichkeit der Selbsterkenntnis! Man macht sich sozusagen immer auch selbst zum Forschungsfeld. Das finde ich hochgradig spannend und es inspiriert eigentlich alle meine Tätigkeiten. Zur Bildekräfteforschung gehört auch die Arbeit in Gruppen, denn im Vergleich der eigenen Erfahrungen mit denen anderer korrigiert sich vieles und es wachsen neue Erkenntnisse. Das gilt ganz besonders dort, wo es um den Abgleich von Forschungsergebnissen geht.

 

SK: In den Jahren wurden auf unterschiedlichen Gebieten Forschungen durchgeführt. Kannst Du an einigen Beispielen die Vorgehensweise und neue Erkenntnisse schildern?

UW: Ein Bereich, in dem der Ansatz der Bildekräfteforschung sofort aufgenommen wurde, war die biologisch-dynamische Pflanzenzüchtung. Endlich zeigte sich eine Möglichkeit, wie man innere Qualitäten von Lebensmitteln oder Zuchtlinien direkt erkennen konnte. Für viele Züchter sind Überprüfungen der Lebenskräfte von neuen Zuchtlinien, entweder durch ein ausgebildetes Team vor Ort oder durch Bildekräfteexperten und -expertinnen, die solche Aufträge übernehmen, eine wesentliche Hilfe geworden. Daraus haben sich ganz neue Arbeitsansätze ergeben. Zur klassischen Züchtung durch Selektion und Vermehrung kommen inzwischen eine ganze Reihe von anderen Möglichkeiten: Eurythmie, Klänge, Meditation. All das wirkt auf die Pflanzen und beeinflusst ihr inneres Kräftegefüge, teilweise ihre äußerliche Erscheinung und eventuell auch in der Praxis wichtige Eigenschaften wie zum Beispiel Schädlingsresistenz. Bei unserem Kongress im September werden die Züchter des Vereins Kultursaat e. V. eine spannende Arbeit vorstellen, bei der in einem großen Projekt die Ergebnisse, die mit solchen Methoden in der Züchtung erreicht wurden, miteinander verglichen werden.

Ein weiteres Feld, auf dem viel gearbeitet wurde, ist der Bereich der Technik. Dass moderne Technik stark auf das Lebenskräftegefüge des Menschen wirkt, ist heute für viele Menschen evident. Wir haben wir uns gefragt, wie wir mit unseren Methoden nicht nur die problematischen Einflüsse durch Technik besser beschreiben können, sondern auch etwas beitragen, um sie in ihrer Wirkung wenigstens zu reduzieren. So sind die LUMOS-Lichtfilter entstanden, die LED-Wirkungen abmildern. Das war tatsächlich eine langjährige Arbeit, an der viele Forscherinnen und Forscher beteiligt waren. Ein neues Projekt beschäftigt sich mit Photovoltaik und deren Wirkungen. Auch hier gibt es interessante Entwicklungen.

Nicht vergessen werden sollte aber auch die Grundlagenarbeit, die an vielen Orten stattfindet, in Arbeits- und Forschergruppen oder im Rahmen der „Novalisschule“, eine aus der Bildekräfteforschung gewachsenen Arbeit mit den Texten der „Klassenstunden“ von Steiner. Dort werden Methodik und Erkenntniswege immer weiter vertieft, das bildet einen unverzichtbaren Boden für unsere Bewegung.

Für mich ist hier auch die Eurythmie ein wichtiges Arbeitsfeld. Bewusst im Kräftegefüge einer Gebärde, eines Lautes zu stehen, das ist ein tiefes Erlebnis und erschließt ganz neue Ebenen. Ein solcher forschender Ansatz bildete die Grundlage für das Projekt „Bildekräfte des eurythmischen Tierkreises“, bei dem wir spannende Beobachtungen an den Tierkreis- und Planetengesten gemacht haben. Auf dem Kongress wird das Ergebnis dieser Arbeit zu sehen sein.

 

SK: Beim Kongress vom 12. bis 14. September in Stuttgart geht es ja um die große Frage „Was ist Leben?“. An wen richtet sich der Kongress und was habt Ihr vor?

UW: Unser Motto „Was ist Leben?“ ist so groß und vielfältig, dass es sich einer einfachen Definition entzieht. Aber das Leben kann im wahrsten Sinne des Wortes „erLEBT“ werden und dazu wollen wir mit der ganzen Fülle unserer Bewegung die Möglichkeit bieten. In gewisser Weise schließen wir mit unserem Kongress so an die Grundidee des „2025 Steiner-Jubiläums“ an, das in diesem Frühjahr auf dem Stuttgarter Schlossplatz stattfand.

Wir möchten in einer großen Werkschau und in mehr als 30 Workshops vieles von dem präsentieren, was in unserer großen, bunten Bewegung erarbeitet wurde. Es ist uns ein Anliegen, dass es eine offene, lebendige Veranstaltung wird! Deswegen wollen wir die Türen aufmachen für jeden, der einfach mal hereinschauen will. Neben Infoständen und Büchertischen wird es beispielsweise einen Markt geben mit Gemüse, Getreide, Brot und Honig, alles „bildekräftig“ – wie übrigens unsere gesamte Kongressverpflegung! Die Lebensmittel werden wir auch mit Beschreibungen und Bildern ihrer Wirkungen versehen, und in kleinen „Verkostungen“ kann man erste Schritte machen, um diese Wirkungen selbst zu erleben. Der Kongress kann online gebucht werden. Freie Plätze werden auch vor Ort vergeben. Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, empfiehlt sich allerdings eine Buchung vorab!

 

SK: Was kann man machen, wenn man sich tiefer über die Bildekräfteforschung informieren oder selbst einsteigen möchte in die Forschungsmethoden?

UW: Auf unserer Website www.bildekraefte.de befindet sich eine Übersicht aller Fortbildungsmöglichkeiten. Zunächst empfiehlt sich ein Einführungskurs. Solche Kurse werden immer wieder in unterschiedlichen Regionen Deutschlands angeboten – vor allem aber auf dem Quellhof in der Nähe von Crailsheim in Süddeutschland. Dort ist auch der zweijährige „Lehrgang Bildekräfteforschung“ zu Hause, den Markus Buchmann jetzt schon im siebten Durchgang gemeinsam mit vielen Kollegen und Kolleginnen aus der Bildekräftebewegung durchführt.

Dann gibt es an vielen Orten Übgruppen, denen man sich anschließen kann. Diese Gruppen haben inhaltlich und organisatorisch ganz verschiedene Ausrichtungen. Eine Auflistung findet sich auf der erwähnten Website und wird auch beim Kongress ausliegen. 2018 haben wir eine Jugendakademie begründet, um unsere Arbeit auch außerhalb der klassischen anthroposophischen Seminarformate für jüngere Menschen leichter zugänglich zu machen.

Neben dem Forschen im Bereich der Lebenskräfte sind wir der Meditationsbewegung innerhalb der Anthroposophie sehr verbunden. Da sind sehr fruchtbare Zusammenhänge entstanden, wie beispielsweise „I AM - die Initiative Anthroposophische Meditation“.

 

 

Zur Anmeldung: www.bildekraefte.de/kongress

Ulrike Wendt ist frei schaffende Eurythmistin und aktives Mitglied der „Gesellschaft für Bildekräfteforschung“ mit Seminaren und Veröffentlichungen in den Bereichen Bildekräfteforschung, Lichtqualität, Meditation und Eurythmie.

Zur Website: ulrikewendt.eu

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