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„Soziale Zukunft“

Das Kongress-Festival kann nicht stattfinden – was jetzt?

von Matthias Niedermann | 18.02.2021
Eingangsbereich der Jahrhunderthalle in Bochum – das ursprüngliche Kongressgelände

Der innere Kern einer jeden Zukunftsentwicklung kann durch ein Wort beschrieben werden: Menschlichkeit. Eine Menschlichkeit, die alle Menschen meint, die nicht ausgrenzt, die alle Kulturen und Nationen einschließt, die das Leben achtet und Ehrfurcht entwickelt für das, was der Mensch und die Menschheit werden kann: Eine Allianz der würdevollen Achtung aller Menschen und Kulturen, die sich erhebt gegen Hunger und Ausbeutung, gegen Raubbau und Diskriminierung, gegen Unterdrückung und Egoismus.

Vielleicht kann man so die Allianz der anthroposophischen Verbände verstehen, die sich für den Kongress „Soziale Zukunft“ eingesetzt hat: Die Heilpädagoginnen und -pädagogen für Inklusion, die Landwirtinnen und Landwirte für eine gesunde Erde, die Medizinerinnen und Mediziner für die Behandlung des ganzen Menschen, die Lehrerinnen und Lehrer für eine Erziehung zur Freiheit, die Altenwerke für die Würde des Alters und die Anthroposophische Gesellschaft für eine bewusste, seelisch-geistige Neuorientierung.

Diese Allianz ist im Laufe der Kongressentwicklung gewachsen: Ca. Einhundert zivilgesellschaftliche Organisationen haben als Kooperationspartner zusammengewirkt und ca. 200 Referentinnen und Referenten, Künstlerinnen und Künstler sind als Mitgestalterinnen und Mitgestalter eingestiegen. Es hat viele Initiativ-Kolloquien gegeben, ein „Zivilgesellschafts-Forum“ sollte gegründet werden – für eine „Soziale Zukunft – Für eine Gesellschaft, die wir wollen.“

Dann kam die Corona-Pandemie. Das Kongress-Festival musste von 2020 auf 2021 verschoben werden. Inzwischen ist deutlich geworden: Die Pandemie-Lage macht auch im Juni 2021 die Durchführung dieser Großveranstaltung nahezu unmöglich. Es macht keinen Sinn, zum jetzigen Zeitpunkt zig-tausende Euros in die weitere Vorbereitung zu investieren. Planungssicherheit wird es auch in den nächsten zwei bis drei Monaten nicht geben. Also: Der Kongress kann so, wie wir es uns gewünscht und erarbeitet haben, nicht stattfinden. Was jetzt?

Wir haben um die Frage gerungen, ob wir umsteigen auf eine digitale Veranstaltung und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass eine solche zwar Inhalte transportieren könnte, aber nicht das lebendige, sozialkünstlerische Leben, das rund um dieses Ereignis vorbereitet wurde auf dass im sozialen Miteinander eine Zukunftsperspektive entstünde – auf verschiedenen Bühnen, im Miteinander der Kleingruppen und Foren, auf dem „Markt der Möglichkeiten, im Nachtkaffee, auf den Themenreisen, im Sozial-Sponsoring-Prozess oder in der geplanten „Karma-Kuppel“. In einem Digitalformat würde vieles „auf der Strecke bleiben“, was ein solches Festival im eigentlichen Sinne ausmacht: eine neue Erfahrung des Miteinanders und der Menschlichkeit.

Nach Corona ist nicht vor Corona! Eine Verschiebung des Kongresses auf das Jahr 2022 kann nicht einfach durch eine Neuauflage bewerkstelligt werden. Die gesellschaftlichen Probleme haben sich grundlegend geändert. Global hat sich die ungerechte Verteilung von Reichtum zwischen ärmeren und reicheren Ländern drastisch vergrößert. Hierzulande werden die sozialen Folgen der Maßnahmen sichtbar: Die Existenzgrundlage vieler Menschen verschlechtert sich besorgniserregend. Aber wie in jeder Krise hat die Suche nach adäquaten, neuen Werten und Haltungen begonnen und hat letztlich auch zu einer neuen Sinn-Suche geführt.

Das Kongressanliegen, die Frage "In welcher Zukunft wollen wir leben?" scheint uns noch wichtiger als vorher – allerdings nicht einfach als Neuauflage des bisherigen Konzeptes. Denn jetzt geht es erst einmal darum, die bisherigen Vorstellungen loszulassen und sich neu zu besinnen auf das, was jetzt auch neu entstehen will.

Was sehen wir als das Wesentliche, was der Kongress-Prozess hervorgebracht hat? Wie wollen wir damit weitergehen? In unseren bisherigen Gesprächen wurde deutlich: erstmalig arbeitet die gesamte anthroposophische Bewegung in Deutschland mit allen Verbänden an einem gemeinsamen Projekt. Dieser Zusammenhang (Allianz) ist ein Grundstein geworden, um gemeinsame gesellschaftliche Fragen zu bearbeiten, die mitunter auch in der derzeitigen Krisensituationen fruchtbar sein können. Aus dem vertrauensvollen, gegenseitigen Austausch entsteht aktuell ein gemeinsames Vorhaben wie z.B. die Rassismus-Homepage in der Öffentlichkeitsarbeit (www.anthroposophie-gegen-rassismus.de).

Auch die gemeinsame Weiterarbeit an der Kongress-Initiative als öffentliches Signal für gesellschaftlichen Einsatz ist allen Beteiligten wichtig. Also ein erstes Ergebnis: Die Allianz ist durch die gemeinsame Arbeit an dem Kongressvorhaben zu einem initiativen Kristallisationspunkt der anthroposophischen Bewegung geworden und arbeitet weiter.

Ein weiteres Feld: Die Zusammenarbeit mit jüngeren Menschen in der anthroposophischen Bewegung. In Zusammenhang mit dem Kongress haben wir mit vielen Ausbildungsstätten eine enge Zusammenarbeit begonnen. Studentinnen und Studenten waren an der Vorbereitung mitbeteiligt und für weitere sollte eine Beteiligung an dem Kongress ermöglicht werden. Unsere Frage: Was käme in Bewegung, wenn diese anthroposophische Ausbildungslandschaft gemeinsam die Impulse weiterentwickelte, die bisher im Kontext der Initiative „Soziale Zukunft“ leben? Hier wären einige „Vorbereitungskolloquien“ mit den Studentinnen und Studenten vor Ort Voraussetzung. Eigentlich in dem Sinne, wie es im Raum Stuttgart durch campusA („Campus Anthroposophie“) bereits seit ca. acht Jahren praktiziert wird. Das würde ein neues Kongress-Format im Sinne der Sozialen Zukunft ermöglichen – einen Auftakt für einen deutschlandweiten campusA.

Ein weiteres Anliegen wurde uns immer wieder zugetragen: Wenn der Kongress jetzt nicht live stattfinden kann, macht doch mit allen Medienpartnern zusammen eine „Medienkampagne Soziale Zukunft“. Schreibt Artikel, macht Interviews, gebt Statements ab für eine vielfältige Gesellschaft, die wir wirklich wollen. Das alles unter dem Label „Soziale Zukunft“, sozusagen als Vorbereitung für künftige Schritte in die Richtung eines notwendigen, gesellschaftlichen Wandels.

In diese Richtungen soll sich die Arbeit entwickeln. Vielleicht entsteht dann im Jahr 2023 ein neuer Impuls zur Realisierung eines anthroposophischen, zivilgesellschaftlichen Kongress-Festivals? Unser Motto lautet: dranbleiben, es lohnt sich! Für Juni 2021 können Sie die Tage wieder aus dem Terminkalender streichen. Im Jahr 2022 und 2023 wird es neue Termine geben. Wir möchten Sie schon jetzt einladen. Denn es geht um den inneren Kern jeder Zukunftsentwicklung: um Menschlichkeit!

Für die Kongressinitiatorinnen und -initiatoren

Matthias Niedermann (AGiD, Assistent des Vorstand) und Michael Schmock (AGiD, Generalsekretär)

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