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Wollen wir es wagen, die anthroposophische Gesellschaft zu hinterfragen?

Über ein Treffen junger und alter Anthroposophen in Norddeutschland.

von Christine Rüter | 20.07.2022
Fragezeichen im Weg | Foto: Pixabay

So lautete die Überschrift der Zusammenkunft von insgesamt 33 Menschen, zusammengesetzt aus Mitgliedern des Norddeutschen Arbeitskreises (Zweigvertreter aus dem norddeutschen Raum) mit der JAN-Initiative (Junge Anthroposophen Norddeutschland) und einigen Interessierten aus dem Umfeld im Hamburger Rudolf Steiner Haus am 11. Juni.

In einer Vorstellungsrunde, gefolgt von kleineren Arbeitsgruppen, die in ein Abschlussplenum mündeten, wurde die allerorten immer drängender werdende Frage besprochen: Warum wollen junge Menschen nicht Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft werden? In einer offenen, von gegenseitigem Interesse geprägten Atmosphäre, sagten die jungen Menschen, sie würden Mitglied werden, wenn sie verstehen würden, wofür das notwendig sei. Sie könnten doch, so kam aus der Runde, auch ohne Mitgliedschaft, Initiativen ergreifen, sich mit Gleichgesinnten zusammenschließen und anthroposophisch arbeiten! Das sei richtig, kam von den Älteren, aber es bräuchte für jede geistige Bewegung auf eine materielle Entsprechung (Versammlungsorte, Verabredungen, etc.). Das wurde verstanden. Aber, so ein Einwand, das müssten doch nicht notwendigerweise Rudolf-Steiner-Häuser, Zweigveranstaltungen etc. der Vorgenerationen sein. Das könnte man doch projektbezogen selbst machen. Nach einigen weiteren Versuchen, einen guten Grund für eine Mitgliedschaft in der anthroposophischen Gesellschaft zu finden, war man sich in der versammelten Runde weitgehend einig darüber, dass weder Jung noch Alt eine befriedigende Antwort auf die Frage nach einem Grund für eine Mitgliedschaft wussten. Als allen die gemeinsame Ratlosigkeit bewusst wurde, einigte man sich darauf, dass das gemeinsame Gespräch unbedingt im Spätsommer fortgesetzt werden sollte.

Ich fuhr etwas ratlos nach Hause. Als Vorstandsmitglied der Anthroposophischen Gesellschaft sollte ich wissen, warum man Mitglied derselben werden sollte! Als ich 18-jährig Mitglied wurde, war mir klar, dass die Anthroposophie in mein Leben gehört und damit selbstverständlich auch die Anthroposophische Gesellschaft. Auch damals gab es Ausdrucksformen in dieser Gesellschaft, die ich für veraltet, verstaubt, arrogant, oberschlau oder gar unsinnig erachtete. Interessanterweise hat mich das nicht gehindert, Mitglied zu werden. Für mich gehörte die ideale Anthroposophie mit den unbeholfenen, entwicklungsbedürftigen, liebenswerten Mitgliedern der Anthroposophischen Gesellschaft zusammen. Die jüngeren Menschen heute betrachten das anders: Was für sie nicht authentisch, nicht wahrhaftig ist, würden sie nicht aufsuchen.

Durch das Treffen wurde mir deutlich, dass die junge Generation anders in die Welt schaut als ich es tue und getan habe. Ich bin von einem lokalen Blick ausgegangen, habe die Anthroposophie in meiner Schule, im Jugendkreis der Christengemeinschaft, im Zweig meiner Heimatstadt gefunden. Daraus entwickelte sich langsam der Blick in die Welt durch Tagungen der Christengemeinschaft, internationale Waldorfschüler- und Ehemaligentagungen und Veranstaltungen der Jugendsektion. Die aktiven jungen Menschen heute bringen schon ein globales Bewusstsein mit und suchen auf diesem Boden lokale Begegnungsmöglichkeiten. Lokalität, entstanden aus lokalen Initiativen, neigt zu begrenzten Sichtweisen. Dies ertragen aktive, reflektierte junge Menschen nicht. Beziehen wir diese, unserer eigenen polar entgegengesetzte Sichtweise mit ein, die wir in 100 Jahren als festen Boden unseres Gesellschaftslebens entwickelt haben, wird deutlich, dass wir diese durch die Fragen der neuen Generation hinterfragen und umgestalten müssen bzw. die Herangehensweise der nächsten Generation begrüßen und fördern dürfen. Auf der anderen Seite muss vielleicht auch nicht jedes Rad neu erfunden werden. Ich denke, wir sind alle aufgerufen, mit Achtsamkeit die Schätze des Gewordenen zu bewahren und mit Freude nach zukunftsfähigen Ausdrucksmöglichkeiten der Anthroposophie zu suchen.

Christine Rüter | AGiD, Vostandsmitglied

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