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Das Arbeitskollegium auf Reisen

Die Jahresklausur 2022 in Frankreich.

von Monika Elbert | 17.10.2022
Gruppenbild des Arbeitskollegiums 2022 in Frankreich

Bei unseren alljährlichen Arbeitsklausuren des Arbeitskollegiums der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland haben wir in den vergangenen Jahren gute Erfahrungen damit gemacht, Landesgesellschaften der benachbarten Länder zu besuchen, um das Bewusstseinsband in den europäischen Raum besser spannen zu können. Der Austausch zu Entwicklungsfragen, zu den Sorgen um die Anthroposophie und zu den Initiativen und Projekten schafft einen lebendigen Bezug und gibt wechselseitig Kraft. So reisten wir in diesem Jahr für einige Tage nach Südfrankreich in die Nähe von Alès und trafen die französischen Vorstandskollegen und initiative Menschen.

Der inhaltliche Austausch bezog sich maßgeblich auf Fragen der Zukunftsentwicklung der Anthroposophischen Gesellschaft und der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft. Es wurde deutlich, dass wir an ganz ähnlichen Fragen und Themen nach Transformation suchen. Als dringlich erachten die französischen Vorstandskollegen eine Klärung des Verhältnisses von Anthroposophischer Gesellschaft und Hochschule. Hier braucht es baldmöglichst eine Reformierung der gewachsenen und verfestigten Strukturen und damit eine Öffnung bezüglich der Zuständigkeiten für die Arbeit an den Inhalten der Klassenstunden.

Als Kluft wurde beschrieben, dass einerseits die Arbeit an esoterischen Inhalten tradiert zu sehr im Abgeschieden stattfindet – andererseits gibt es sehr viel esoterische Praxis in den Lebensfeldern, insbesondere der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Eine Verbindung der beiden Felder ist kaum gegeben. Junge Menschen, die sich ernsthaft mit Anthroposophie beschäftigen, suchen die Authentizität und Forschungshaltung im Gegenüber und spüren schnell die Entwicklungsversäumnisse einer altgewordenen Gesellschaft. Die Frage nach einem zeitgemäßen Begriff von geistiger Forschung und die Öffnung für entsprechend vielfältige Arbeitsformen wurde als dringliches Arbeitsfeld von den französischen Freunden benannt. Die Anthroposophische Gesellschaft brauche diese innere Stärkung, um auch den äußeren Angriffen, mit denen man in Frankreich sehr massiv konfrontiert ist, kraftmäßig etwas entgegensetzen zu können. Denn die verschiedensten Lebensfelder sind in vielfältiger Weise stark angegriffen, sie sind z.B. stärker werdenden Reglementierungen ausgesetzt und werden damit zurückgedrängt.

Umso mehr beeindruckte uns die Besichtigung der Firma „Arcadie“, die auf der Grundlage eigener Anbauflächen und weit darüber hinaus mit biologisch angebauten Kräutern, Gewürzen und Tee handelt. Das Unternehmen wurde 1985 von Dominique und Bernard Kimmel gegründet – damals stark inspiriert vom Nationalökonomischen Kurs Rudolf Steiners. Mit der Unternehmensentwicklung sind im Laufe der Jahre eine öffentliche Kinderkrippe auch für die Mitarbeiterkinder, ein Waldorfkindergarten und eine Waldschule entstanden, die jetzt kurz vor großen baulichen Erweiterungen steht. Ein pädagogischer Bauernhof ist in Planung. Es konnte eine Kapelle für die Christengemeinschaft gebaut werden und ein anthroposophischer Verlag ist entstanden. Bis dato gibt es hier regional eine verhältnismäßig eine hohe Akzeptanz dieser Bewegungen sowohl vonseiten der Lokalpolitik als auch aus dem sonstigen Umfeld.

„… eine wirtschaftliche Tätigkeit aufzubauen, ohne den Respekt vor Mensch und Natur aus den Augen zu verlieren“ (Ur-Impuls der beiden Gründerpersönlichkeiten Dominique und Bernard Kimmel)

In unserer mehrtägigen internen Klausurarbeit konnten wir drei Themen inhaltlich sehr gut vertiefen:

  1. Paradigmenwechsel im 20. und 21. Jahrhundert; was bedeutet das für die AG?
  2. Erweiterung des Kunstbegriffs als soziale Aufgabe;
  3. Individualität durch Pluralität – ein neuer Ich-Begriff.

Uns diese Zeit nehmen zu können für eine inhaltlich-substanzielle Vertiefung, schafft eine entscheidende Grundlage für die kollegiale Zusammenarbeit auf der organisatorischen Ebene, bei der wir in einer hohen Taktung viele Entscheidungen Sitzung für Sitzung treffen müssen.

Durch die Erweiterung unserer Vorstandsrunde um zwei neue Mitglieder (Tom Tritschl und Gerhard Stocker) und die nun wieder gegebene Doppelbesetzung der Generalsekretär-Aufgaben (Monika Elbert und Michael Schmock) mussten wir unsere bisherigen Arbeitsgebiete gemeinsam sichten, um eine Bewusstseinsgrundlage für Neuverteilungen zu bilden. Aber auch über die offenen, zu wenig bearbeiteten Themenfelder mussten wir uns Rechenschaft ablegen. Die Liste der offenen Aufgaben ist leider deutlich länger als uns lieb ist und überschreitet das Maß unserer Möglichkeiten. Denn darüber hinaus müssen wir als Initiativ-Vorstand auch die sinnvoll-notwendigen und freien Initiativen besprechen, denen wir uns verpflichtet sehen. Der Blick ist hier insbesondere auf die drei nächsten Jubiläums-Jahre gerichtet.

Besonders hat uns aber auch die Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt, die sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema ausgeweitet hat. Der schwierigste Punkt hier ist der Umgang mit dem „Bashing“ und den Angriffen auf die Anthroposophie und ihre Praxisprojekte, letztlich auf alles Esoterische, in der ganzen Bandbreite der öffentlichen Medien. Hier bräuchte es fast tägliche Beratung zur aktuellen Lage. Wie setzen wir hier aber auch kraftvoll öffentlich unsere Themen und wie nehmen wir uns den drängenden Fragen der Zeit an? Wie bringen wir uns in die Diskussionen ein? Hier bedürfte es deutlich mehr Mitarbeit und Unterstützung von kompetenten Menschen aus unseren Zusammenhängen als wir bislang erhalten. Was unsere Zeitschriften betrifft, sehen wir eine Veränderung beim Leseinteresse und demgegenüber beobachten wir eine abnehmende Autorenschaft. Hier wollen wir mit Förderideen und Ausschreibungen aktiv werden und uns damit für Autorengewinnung engagieren. Gerne nehmen wir auch Ihre Rückmeldungen dazu entgegen.

Wohin entwickelt sich unsere anthroposophische Bildungslandschaft? Auch hier müssen wir einen verstärkten Blick auf die zu beobachtenden Umbrüche werfen. Für kommenden Juni bereiten wir im Verbund mit den Verbänden einen Fachtag Bildung vor, der auf einen größeren Bildungskongress im Folgejahr ausgerichtet sein wird. Für die kommende Mitgliederversammlung und Jahrestagung wollen wir inhaltlich auf die Fragen zugehen: Paradigmenwechsel im 20./21. Jahrhundert. Was heißt Anthroposophische Gesellschaft heute? Anthroposophie zwischen Esoterik und Öffentlichkeit. Hierfür hat sich eine Vorbereitungsgruppe, auch mit Vertretern aus der Konferenz, gebildet, die das Programm entwerfen wird.

Dies hier nur als ein kleiner Einblick in unsere Themenliste. Das mehrtägige Zusammensein fördert auch immer wieder aufs Neue die menschliche Verbindung im Arbeitskollegium, die den Boden für alles Weitere bildet. Auch dies schien uns in diesem Jahr gut gelungen zu sein.

Monika Elbert | AGiD, Arbeitskollegium und Generalsekretärin

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