Land der ungeahnten Möglichkeiten
Eine Reise nach Tbilisi, Georgien
Einer Einladung des ehemaligen Waldorflehrers und Georgien-Kenners Matthias Valentin folgend, besuchte ich vom 12. bis zum 20. Februar 2023 „Sakartwelo“ – das landessprachliche Wort für Georgien. Die Überschrift meines Besuches könnte lauten: Wahrnehmung und Gespräche über die Belange der Lebens- und Berufsfelder Pädagogik, Jugendsektion und Landbau.
Eine Schule bewegt sich, sucht Wege in die Zukunft. Das Kollegium der Waldorfschule in Tbilisi sieht sich mit den Fragen des Generationenwechsels und der Lehrergewinnung konfrontiert. Zu Themen wie „Entwicklung durch Selbstentwicklung“ und „Innere und äußere Räume einer künftigen Pädagogik“ war ich gebeten, zwei Seminare mit dem Kollegium durchzuführen. Hinzu kam ein öffentlicher Vortrag über Notwendigkeiten und Potenziale des Landbaus für Pädagogik und zeitgemäße Ökologie.
Konkret stellt sich die Frage auch für die Aktivisten der „Youth Society Parzival“. Sie wollen einen biologisch-dynamisch kultivierten Garten realisieren. Mülltrennung, Komposte anlegen, sich generell mit dem globalen wie auch lokalen Thema „Heilung der Erde“ befassen, nicht nur theoretisch, sondern in aller Konsequenz auch praktisch, steht ganz vorne auf ihrer Agenda. Zu einem Austausch über die wichtigsten Aspekte war ich für einen Nachmittag eingeladen.
Ebenso in einer kleinen waldorfpädagogischen Schule in Sagoramo. Auch hier soll sich die pädagogische Arbeit mit der Kultivierung des Landes, mit der Pflege der Erde verknüpfen.
Um Tbilisi herum liegt das Land – offenbar fruchtbares Ackerland – weitgehend brach! Biologisch-dynamisch orientierter Landbau scheint marginal zu sein. Das Land bietet in dieser Beziehung wohl ungeahnte Möglichkeiten. All den aufgeschlossenen und herzenswarmen Menschen, die ich kennenlernen durfte, möchte ich meinen besonderen Dank nach Sakartwelo senden.
Gerhard Stocker | AGiD, Arbeitskollegium