JAN-Treffen 22.–24. November 2024 – ein Erlebnisbericht
Ein letztes Mal im Jahr 2024 haben sich die Menschen der Initiative Junge Anthroposophen Norddeutschland im alten Schafstall in Wörme getroffen.

Noch heute, fast zwei Wochen nach dem JAN-Treffen, klingt die Ruhe und der Frieden, den ich mehrmals im Jahr aus Wörme mitnehmen darf, in mir nach. Für mich war es das vierte Mal, dass ich teilnehmen durfte, und ich hatte mich schon im Vorfeld sehr auf die Menschen, die man nun doch schon sehr gut und persönlich kennt, auf das Ambiente und natürlich das Thema dieses Wochenendes gefreut.
Diesmal sollten die Jahrsiebte thematisiert werden, und nach einem gemütlichen Abend mit Gesang und leckerem Essen, an dem man neue Menschen kennenlernte und sich mit den alten Gesichtern wieder vertraut machte, begann am Samstagvormittag der Workshop mit Ernst Schuberth. Ernst, ein ehemaliger Waldorflehrer, studierter Physiker und Mathematiker, Berater der Bundesregierung zum Thema KI und Pionier für Waldorfpädagogik und Anthroposophie weltweit, führte uns in das Thema „Jahrsiebte“ Schritt für Schritt ein. Ich hatte zwar schon einmal von den siebenjährigen Entwicklungsphasen, in denen im Ersten das Wollen und anschließend das Fühlen und dann das Denken im Vordergrund steht, gehört, durfte nun aber wirklich in diese Welt eintauchen und erkennen, wie viele Parallelen ich in meinem Aufwachsen in den letzten Jahren wiederfinden konnte. Ein besonderes Beispiel liegt für mich in der Faszination der Geometrie, die ich ab dem Beginn der sechsten Klasse entwickelt habe. Ernst Schuberth erklärte uns, wie Kinder zunächst durch Formenzeichnen und Formenlaufen an das Thema herangeführt werden, um schließlich diese Formen so zu verinnerlichen, dass sie sie fühlen können. Gerade das kann ich bis heute nachempfinden. Geometrische Formen lösen in mir, je nachdem welche, ein Gefühl aus, das ich direkt mit ihren Eigenschaften verbinden kann und das mir hilft, mich den mathematischen Problemen zu nähern. Das war für mich bisher auch selbstverständlich, dass es dafür jedoch eine pädagogische Grundlage gibt, hat mich sehr fasziniert. Ähnlich verhielt es sich mit den Farben unserer Klassenräume in den jeweiligen Jahrgangsstufen, Persönlichkeitsfacetten in bestimmten Altersstufen und vielem mehr.
Schließlich ging ich sehr inspiriert aus dem Tag heraus und durfte am Sonntagmorgen noch lernen, welche Facetten grob ab dem 22. Lebensjahr, in der Anthroposophie das Jahrsiebt der Ich-Entwicklung, in den Vordergrund rücken. Mit meinen 21 Jahren bin ich gespannt, wie sich die nächsten Lebensjahre entwickeln werden, und bin sehr froh, nun etwas bewusster an diesen Lebensschritt herantreten zu können.
Mittags klang das JAN-Treffen dann mit einem gemeinsamen Essen aus. Ich bin sehr dankbar für diese Gemeinschaft, die hier im alten Schafstall regelmäßig gelebt wird, und freue mich, im März all diese tollen Menschen wiedersehen zu dürfen.
Tjark Stichtenoth
Bei Fragen und Interesse meldet Euch bitte bei Nadine Schott und Tanja Rüter, Orga-Team der JAN-Initiative, unter: jan-initiative @posteo.de
Die Initiative freut sich auch über finanzielle Unterstützung, um weiterhin Seminare organisieren zu können. Ein aktuelles Projekt ist die Erstellung einer Website, wofür momentan Geld gesammelt wird.
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