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„Sind wir unseren Aufgaben gewachsen?“

Fragen von Matthias Niedermann an Monika Elbert anlässlich der Generalversammlung der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft in Dornach vom 4. bis 6. April 2025

von M. Niedermann | M. Elbert | 14.05.2025
Generalversammlung 2025 am Goetheanum: Gesprächsgruppen (Foto: Xue Li)

Matthias Niedermann: Wie war die diesjährige Generalversammlung der AAG am Goetheanum? Welche Fragen wurden dort verhandelt?

Monika Elbert: Es ging maßgeblich darum, nun unmittelbar nach dem 100. Todestag von Rudolf Steiner gewissermaßen Anlauf zu nehmen in diese neue Zeit des 2. Jahrhunderts der Anthroposophie nach Rudolf Steiner und sich den Fragen zuzuwenden: Welcher Gestaltungsauftrag liegt vor uns, damit Anthroposophie mehr noch in der Welt wirksam werden kann? Vor welchen Herausforderungen stehen wir, wie können wir diese aus geistiger Perspektive verstehen und welche neuen inhaltlichen Zugänge braucht es? Dabei ist immer auch sehr wichtig, welche Fragen und Anliegen die Mitgliedschaft aus der Weltgesellschaft an den Vorstand hat, und umgekehrt. Wie wachsen wir gemeinsam in die Zukunft?

 

MN: Wie bereitet man sich als Generalsekretärin auf eine Generalversammlung vor? Was ist Dir dabei wichtig?

ME: Der GV geht ja immer das viertägige Treffen der weltweiten Landesrepräsentantinnen und -repräsentanten voraus. Hier waren durch etwa 30 Repräsentanten von insgesamt 37 bestehenden Landesgesellschaften ca. 90 Prozent der Mitgliedschaft vertreten. Insbesondere haben wir die Vertreterin der neu gebildeten südkoreanischen Landesgesellschaft begrüßt und die Vertreterin einer mehrere Länder übergreifenden Gruppe in Afrika.

Bei diesen Treffen gibt es einen intensiven Austausch zum Leben in der Gesellschaft und die Tage sind immer sehr freundschaftlich getragen. Wir spüren, welche Kraft es ist, dass Anthroposophie in so vielen Ländern der Welt in sehr unterschiedlicher Weise lebt und wirkt. Es wird dabei aber auch umfänglich die Not der Zeit sehr unterschiedlich und in vielfältiger Weise deutlich. So entstand auch der Eindruck, dass die Frage nach zeitgemäßer Spiritualität in vielen Ländern wächst.

Für die GV selbst wurde ich um einen inhaltlichen Beitrag zum Tagungsthema gebeten: Sind wir unseren Aufgaben gewachsen? Außerdem sollte ich unter Bezugnahme auf das Vermächtnis Rudolf Steiners zu dem Begriff der „modernsten Gesellschaft“ sprechen. Rudolf Steiner hatte der Generalversammlung dieses Potenzial zur Erneuerung an der Weihnachtstagung 1923 zugesprochen. Um dazu sprechen zu können, gehe ich doch einige Wochen mit den Fragestellungen um – sie gehen damit auch mit mir durch so manche Nacht. Es handelt sich dabei zudem um eine starke Selbstbefragung meines Aufgabenverständnisses für die AGiD. Zusammenfassend kann ich hier in der gebotenen Kürze nur sagen, dass mir deutlich wurde: Entscheidend ist, ob wir an den uns gestellten Aufgaben jeweils zu wachsen bereit sind. Ob wir sie annehmen und ob wir uns dabei gegenseitig fördern. Denn gewachsen können wir unseren Aufgaben nur dann sein, wenn wir sie lieben! Davon bin ich überzeugt.

 

MN: Was waren die wichtigsten Anträge, die zu Abstimmung eingereicht wurden? Was wurde entschieden?

ME: Ein Schwerpunkt war die Frage, ob es Sinn macht, bei weiterer Neubesetzung des Vorstands einige dazu beauftragte Mitglieder beratend einzubeziehen. Dies wurde breit im Für und Wider diskutiert. Vom Vorstand wurde es sehr willkommen geheißen, dass Vorschläge von jedermann eingebracht werden können. Aber dafür ein entsprechend transparent arbeitendes Gremium einzusetzen, wurde abschlägig entschieden. Der Findungsprozess für Vorstandsmitglieder unterliegt komplexen Fragestellungen und die Aufgaben an den Vorstand sind so anspruchsvoll-herausfordernd, dass vor allem die Arbeitsfähigkeit eines solchen Gremiums im Vordergrund stehen sollte und dem Vorstand dafür ein weitgehend geschützter Prozess zugesprochen wurde.

Ein weiterer wichtiger Punkt war das mehrfach eingebrachte Anliegen, die Aufarbeitung von Corona weiterzuführen. Vieles im Umgang damit hatte in den vergangenen Jahren zu Dissonanzen geführt. Insbesondere wird davon eine stärkere Bewusstseinsbildung für möglicherweise ähnliche oder vergleichbare in der Zukunft liegende Herausforderungen erwartet. Hierbei handelte es sich allerdings nicht um abzustimmende Anträge, sondern um die dringende Bitte, daran weiterzuarbeiten. Dann ging es aber auch ausführlich darum, dass die Statuten und Gliederung der AAG weiterentwickelt werden sollten und dafür ein Arbeitskreis – genannt Konvent – eingesetzt werden möge. Dies ist nun mit breiter Zustimmung geschehen. Zwölf Menschen aus fünf verschiedenen Ländern wurden für diese Aufgabe benannt, auch ich selbst werde Teil dieser Gruppe sein. Die Gruppe setzt sich zusammen aus sechs Menschen, die bereits in Verantwortungspositionen innerhalb der AAG sind, und sechs Menschen aus der Mitgliedschaft, die an dem Thema schon viel gearbeitet haben.

 

MN: Warum ist aus Deiner Sicht die Konstitutionsthematik ein wichtiger Punkt?

ME: Weil wir mit der Anthroposophie in einem permanenten Arbeits- und Entwicklungsauftrag als Gesellschaft stehen und die anthroposophische Bewegung für ihr Wirken in der Welt auch auf diesen Kraftfluss angewiesen ist. Um dem gerecht zu werden, brauchen wir als Anthroposophische Gesellschaft eine zeitgemäße sozialkünstlerische Form, die aus der Zukunft sich ihre Aufgaben zu geben und daran zu wachsen vermag. Dafür sollten wir unsere Statuten fortentwickeln, damit wir angesichts der anspruchsvollen Aufgaben eine möglichst gute Grundlage zur Zusammenarbeit haben können. Dabei braucht es auch die Weiterentwicklung der Gliederung verschiedener Aufgaben- und Verantwortungsbereiche: die Hochschule für Geisteswissenschaft, die unternehmerischen Tätigkeiten sowie das initiative Lebens- und Forschungsfeld der Mitgliedschaft. Statuten und Rechtsfragen zu bearbeiten, findet einen maßgeblichen Sinn auch darin, zu erhöhter Bewusstseinsbildung und zu Verabredungen zu kommen, die letztlich den gesamten Organismus in seinem Zusammenspiel fördern.

 

MN: Du hast Dich selbst lange für die Konstitutionsthematik eingesetzt. Was steht nach erfolgreicher Abstimmung nun als weiterer Prozess an?

ME: Es sind jetzt zwölf Menschen beauftragt worden, die in dem eben genannten Sinne als einen ersten Schritt auf der Grundlage der bereits erarbeiteten Vorschläge die Fortschreibung der Statuten und damit auch der Gliederung der Struktur der AG ausarbeiten. Dabei sollen alle Menschen und Interessengruppen, die dazu Ideen haben, gehört und berücksichtigt werden. Wir hoffen, in einem Jahr etwas vorlegen zu können, was dann in allen Zweigen, Gruppen und Ländern diskutiert und durchgearbeitet werden kann, damit wir möglicherweise in einem weiteren Jahr aus dieser Zusammenschau einen Vorschlag zur Abstimmung erarbeiten können. Der Zeitplan ist vielleicht nicht ganz realistisch, uns ist aber mit dem ambitionierten Vorhaben wichtig, dass wir auf ein zeitlich überschaubares Ziel zuarbeiten, damit sich die Klärung nicht zu lange hinzieht.

 

MN: In den letzten Jahren gab es mit den sogenannten Dialogforen einen intensiven Austausch zwischen Mitgliedern und dem Vorstand am Goetheanum. Was hat sich dadurch verändert?

ME: Die Foren haben sicherlich in zwei Richtungen etwas bewirkt: Die Goetheanum-Leitung bzw. der Vorstand kann besser die Problemfragen der dort engagierten Mitglieder erfassen, da wirklich ein offener Gesprächsraum kreiert wurde. Maßgeblich gelang das durch den enormen Einsatz von Harald Jaeckel, der das Forum moderiert und sehr um dessen weitere Entwicklung bemüht ist. Umgekehrt werden die Komplexitäten der Herausforderungen an die Verantwortungsträger der Gesellschaft deutlicher und verständlicher. Wobei ich bemerken will, dass ich selbst dort leider nicht mitarbeiten kann. Meine Aufgabenfülle ist einfach zu groß, als dass ich auch noch diese Reisetätigkeit auf mich nehmen könnte. Aber jedes Aufeinander-Zugehen bei schwierigen Themen halte ich für sehr sinnvoll. Und ich habe den Eindruck, dass da ein wirklich wichtiger Begegnungs- und Arbeitsraum gebildet worden ist. Das Ich wächst ja bekanntermaßen am ehrlichen Ringen um wesentliche Fragen. Und das betrifft uns alle gleichermaßen.

 

MN: Vielen Dank!

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