Tagungagung „Vorwärts zu den Quellen: Rudolf Steiners Weimarer Jahre 1890–1897“
im Vortragssaal Goethe- und Schiller-Archiv, Klassik Stiftung Weimar, Weimar am 26.6.2025 von 13 bis 19 Uhr

Inhalt und Ziel der Tagung
Im Jahr 2025 jährt sich der hundertste Todestag des Philosophen und späteren Begründers der Anthroposophie Rudolf Steiner (1861–1925). Aus diesem Anlass lädt die Klassik Stiftung Weimar zu einer Konferenz ein, die sich zentralen Schriften aus Steiners Weimarer Jahren (1890–1897) widmet.
Rudolf Steiner wird zur Mitarbeit an der Weimarer Ausgabe von Goethes Werken (1887‒1919) eingeladen, die im Auftrag der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar durch das damals von ihr neu begründete Goethe- und Schiller-Archiv besorgt wird. Steiner siedelt 1890 von Wien nach Weimar um. Im Mittelpunkt seiner Tätigkeit steht die editorische Erschließung der naturwissenschaftlichen Schriften Goethes. Zwischen 1891 und 1896 ist er als Herausgeber und Redaktor maßgeblich an sieben Bänden der II. Abteilung („Naturwissenschaftliche Schriften“) beteiligt.
1894 erscheint Rudolf Steiners erkenntnistheoretische Hauptschrift Die Philosophie der Freiheit, in der er einen ethischen Individualismus begründet. Im selben Jahr intensiviert er seine Auseinandersetzung mit dem Werk Friedrich Nietzsches. Elisabeth Förster-Nietzsche bemüht sich, Steiner als Mitherausgeber der Schriften ihres Bruders zu gewinnen, woraufhin es zu mehreren Besuchen im Naumburger Nietzsche-Archiv und schließlich zum Zerwürfnis mit Nietzsches Schwester kommt. Frucht seines Ringens um ein angemessenes Verständnis ist die Monografie FriedrichNietzsche. Ein Kämpfer gegen seine Zeit (1895), in der Steiner Nietzsches Denken aus dessen eigener Perspektive heraus zu erfassen und vor ideologischen Vereinnahmungen zu retten versucht.
Mit dem 1897 erscheinenden Buch Goethes Weltanschauung schließt Steiner seine intellektuelle Auseinandersetzung mit Goethes Geistesart vorläufig ab. Dieses Werk kann als philosophische Synthese seiner Weimarer Jahre gelesen werden.
Im Fokus der Tagungsbeiträge steht die Rückkehr zu den geistigen Quellen von Rudolf Steiners Denken in den Weimarer Jahren – einer Zeit, in der zentrale Grundlagen für sein späteres Schaffen gelegt werden. Ein Ziel der Tagung ist es, bislang wenig beachtete gedankliche Ansätze in Steiners Texten freizulegen und für aktuelle Diskurse und zukünftige Entwicklungen fruchtbar zu machen.
Veranstalter: Klassik Stiftung Weimar
Tagungsprogramm:
13 bis 13.20 Uhr: Prof. Dr. Helmut Heit (Klassik Stiftung Weimar): Begrüßung und Einführung
13.20 bis 14.20 Uhr: Prof. Dr. Salvatore Lavecchia (Udine, Italien): Die Idee als Lebensmacht. Philosophie und Kunst in Rudolf Steiners Die Philosophie der Freiheit (1894)
14.30 bis 15.30 Uhr: Dr. David Marc Hoffmann (Dornach, Schweiz): Rudolf Steiners Nietzsche-Interpretationen
15.30 bis 15.45 Uhr: Dr. Jutta Eckle (Klassik Stiftung Weimar): Präsentation von Dokumenten zu Rudolf Steiner aus dem Archivbestand
15.45 bis 16.15 Uhr: Pause
16.15 bis 17.15Uhr: Dr. Matthias Rang (Dornach, Schweiz): Rudolf Steiners Weiterentwicklung der Forschungsmethode Goethes: Perspektiven für die Zukunft?
17.25 bis 18.25 Uhr: Iris Hennigfeld (Jena): Von der Naturanschauung zur Wissenschaft vom Geist: Rudolf Steiners Anregungen zu einem künftigen Goethe-Verständnis
18.30 bis 19.00 Uhr: Abschlussrunde
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Iris Hennigfeld; E-Mail: ih; Telefon: 0162 - 3444689 @irishennigfeld.de
Weitere Informationen >> https://www.klassik-stiftung.de/goethe-und-schiller-archiv/das-archiv/tagungen/tagung-vorwaerts-zu-den-quellen-rudolf-steiners-weimarer-jahre-1890-1897/