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Vorstand sein in der Anthroposophischen Gesellschaft?

Eine Selbstreflexion der Vorstands-Mitglieder am Goetheanum und in Deutschland

von Michael Schmock | 24.06.2020
Vorstandssitzung AGiD | Foto M.Schmock

Der Newsletter im April hatte von den Gesprächen zum Selbstverständnis der Vorstandsarbeit der der niederländischen und deutschen Landesgesellschaft berichtet. Hier ging es insbesondere um die Frage, was heute eine adäquate Aufgabenstellung für die Vorstands- bzw. Leitungstätigkeit in der Anthroposophischen Gesellschaft (AG) ist. Im Mittelpunkt stand die Beschreibung einer Umstülpung: nicht mehr im Zentrum geschieht Leitung, sondern überall da, wo initiative Menschen sind, also im Umkreis. Es geht darum, die Initiativräume aufzumachen und die Menschen zu fördern, die tätig werden wollen.

Nun hat uns diese Frage in der Klausur am 20. Juni 2020 der beiden Vorstandsgremien, Goetheanum und Deutsche Landesgesellschaft in Stuttgart beschäftigt. Jedes einzelne Vorstandsmitglied beschrieb, wie es seine Aufgabe versteht. Daraus einige andeutende Gesichtspunkte skizzenhaft zusammengefasst:

  • Vorstand bedeutet: Ich mache den Weg frei. Es geht darum, Entwicklung zu ermöglichen. Es gibt kein fixes Zentrum, sondern ein solches entsteht da, wo Initiative ist. Ein sozialkünstlerisches Miteinander gilt es, in den Blick zu bekommen, also etwas wie die „Soziale Plastik“ bei Joseph Beuys. Aber: Verantwortungsübernahme bedeutet immer auch, Macht zu erhalten. Hier geht es um einen „flexiblen Machtbegriff“, der auch das Macht teilen bzw. abgeben beinhaltet.
  • Vorstand bedeutet: Vermittler sein zwischen ganz verschiedenen „Kraftfeldern“.
  • Vorstand braucht drei Fähigkeiten: Organisieren, Integrieren, Inspirieren. Die inneren Qualitäten sind: Interesse, Anerkennung, Vertrauen.
  • Die drei Aufgaben sind: Hören (Einfühlen), Sprechen (Bewusstseinsbildung), Handeln (Initiative und Raumgeben). Es geht darum, Entwicklungsräume zu schaffen. Die Verantwortung entsteht aus dem Lauschen.
  • Es geht um das Verhältnis von „Setzung“ und „Auf sich zukommen lassen“. In der Anthroposophischen Gesellschaft ist eine (sehr dominante) Qualität, immer auf den Ursprung (Rudolf Steiner) zurückzukommen. Der Parameter ist nach wie vor die Vergangenheit. Die andere Seite ist die Zukunftskraft: Was wollen wir heute in die Sichtbarkeit bringen? Die Gegenwart ist geprägt durch die Vielfalt der individuellen Zugänge und Formen in der Verbindung mit der Anthroposophie. Das gilt es zu berücksichtigen. Das Verhältnis zur Anthroposophie muss heute deutungsfrei sein. Es gilt, die verschiedenen Wege anzuerkennen. Die Aufgabe besteht heute darin, die Legitimität der einzelnen, individuellen Zugänge in die Sichtbarkeit treten zu lassen. Rudolf Steiner hat keine Gemeinschaft gegründet, sondern eine offene Gesellschaft. Das Gemeinschaftsgefühl kann keine Voraussetzung mehr sein, sondern das „Gesellschafts-Bilde-Prinzip“. Darin liegt die gegenwärtige und zukünftige Vorstandsaufgabe.
  • Die geistige Bewegung (Anthroposophie) findet ihre Gestalt im Irdischen. Als Vorstand geht es darum, die Inkarnation dieses Wesens zu ermöglichen. Es geht mehr um ein „begleitendes Hinterherlaufen“, nicht um ein „Vorauslaufen“.
  • Es geht um zwei Fragen: Was tue ich? Ich bin Dienstleister für die Menschen, die da sind (sowohl im Himmel als auch auf der Erde). Dann: Wie mache ich das? Erwachsen! D.h. bewusst mit den persönlichen und sozialen Vorgängen umgehen und sie benennen. Daran lernen.
  • Der neue Führungsstil ist: Gesprächsräume schaffen! Und: Konkrete Projekte mitgestalten! Das bedeutet: Initiativfelder (Gruppen) einladen, ins Gespräch kommen, unterstützen. Die AG braucht die Mitglieder, die Mitglieder brauchen die AG. Eine gegenseitige Verstärkung entsteht. Darum geht es.
  • Lebe und agiere aus dem Gesamtzusammenhang. Das ist Leitung.
  • Vorstand hat mit drei Qualitäten (Qualitätsebenen) zu tun. Erstens: Die AG ist eine „Organisation“. Hier geht es um Vereinbarungen, Rollen, Ämter, Strukturen, finanzielle Abwicklungen usw. Diese Ebene muss verantwortet und gekonnt sein. Zweitens: Die AG ist ein „Organismus“. Hier geht es, wie in einer Landschaft, um verschiedene Biotope, gegenseitige Bedingtheiten und um ein großes, zusammenhängendes „Ökosystem“, in dem die Verschiedenheit lebt und sich ergänzen kann. Hier braucht es gärtnerische Pflege der verschiedenen Organe, Gruppierungen und Initiativen. Drittens: Die AG ist ein „Pneumatismus“. Hier geht es um die geistigen Bewegungen, die geistigen Ströme aller Menschen, die etwas einbringen, hervorbringen bzw. entwickeln wollen. Vorstand bedeutet: auf allen drei Feldern bewusst wahrnehmend zu pflegen, zu unterstützen, sich einzubringen und zu gestalten (neue Pflanzungen zu setzen).

Soweit mein Versuch, die verschiedenen Äußerungen auf der gemeinsamen Konferenz etwas festzuhalten und die Frage zu stellen, wie wir damit weitergehen? Schon beim letzten Bericht aus der Zusammenkunft mit dem niederländischen Vorstand war deutlich: Das ist ein existenzielles Thema, weil sich die Auffassung, was „Vorstandstätigkeit“ ist, in den letzten 20 Jahren erheblich gewandelt hat. Fortsetzung folgt…

Michael Schmock

Anwesende bei der Klausur

Vorstand AGiD: Monika Elbert, Antje Putzke, Christine Rüter, Angelika Sandtmann, Benjamin Kolass, Julian Schily, Martin Schlüter, Michael Schmock und Alex Thiersch als Geschäftsführer

Vorstand Dornach: Constanza Kaliks, Joan Sleigh, Matthias Girke, Ueli Hurter, Justus Wittich

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