Wie kann heute gemeinsame geistige Arbeit gelingen?
Verschiedene Ansätze in Zeiten verschärfter Kontaktbeschränkungen.
In Niedersachsen gilt seit einer Woche die 2G-Regel und Maskenpflicht in weiten Teilen des Lebens.
Wie sollen wir nun arbeiten? Arbeitsgruppen ausfallen lassen, um niemanden abweisen zu müssen oder doch nur mit Genesenen und Geimpften arbeiten? Hier ein paar Beispiele, kreativ mit den Umständen umzugehen:
In Hannover gibt es in den verschiedenen Zweig- und Hochschulgruppen beispielsweise unterschiedliche Arbeitsweisen. Manche Arbeitsgruppen haben vorausgedacht und schon vor Weihnachten in den einzelnen Gruppen besprochen, welche Möglichkeiten es gibt, um möglichst viele Menschen miteinzubeziehen. In einer Gruppe verzichten z.B. die Ungeimpften aus freiem Entschluss darauf teilzunehmen und wollen sich zuhause mit den Inhalten beschäftigen. Eine andere Gruppe arbeitet mit einem ungeimpften Menschen in Hybridform, also per Videokonferenzsoftware „Zoom“, d.h. von zuhause aus; wir haben einen Laptop mitten im Raum aufgestellt und einmal vorher geübt, um die Technik kennenzulernen. Der „Pädagogenkreis“, der sich nur einmal pro Monat trifft und viele junge Teilnehmer*innen hat, wird im Freien und mit Abstand arbeiten. Es wird ein Feuer in einer Feuerschale gemacht; dabei wird ein Text über das Geheimnis der menschlichen Temperamente von Rudolf Steiner gelesen. Auf die Frage, ob die jüngeren und ungeimpften Teilnehmer*innen sich so eine Arbeit vorstellen könnten, gab es begeisterte positive Rückmeldungen dahingehend, dass es den Geimpften wichtig sei, für Ungeimpfte eine Möglichkeit der Teilnahme zu schaffen.
In Gemeinschaften geistig zu arbeiten ist allerdings sehr viel schwieriger geworden. Aber über die Hindernisse hinweg lässt sich vielleicht auch ein neues Band zwischen den Generationen knüpfen, sofern die Bereitschaft da ist, neue Ideen für eine gemeinsame Zusammenarbeit zu entwickeln.
Heike Oberschelp